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FFw Fröhden von 1928 - 1990

Zeitraum von 1928 bis 1945

Die sogenannten "goldenen zwanziger Jahre", die Jahre nach dem ersten Weltkrieg, waren auch für das landwirtschaftlich geprägte Dorf Fröhden erst einmal vom Verfall alter Werte und der Inflation gekennzeichnet. Die vielen Einquartierungen, die durch das Militärlager Markendorf (1914 bis 1918) auch in Fröhden stattfanden, bei denen sich viele Menschen aus allen Gauen Deutschlands hier auf engem Raum trafen, hatten auch einige Spuren hinterlassen.

Nach Auflösung der Minenwerfer Ersatzregimente (1920/1921) waren auch die vielen "Fremden" verschwunden. Geblieben ist aber das gerade in "schlechten Zeiten" so oft gewünschte Gemeinschaftsleben. So war die Zeit der 1920er Jahre die Zeit der Vereinsgründungen. Gesangverein, Radfahrerverein "Deutsche Eiche", Kriegerverein, "Stromgenossenschaft" und anderes mehr wurde gegründet. Die Amts- und Kreisbehörden versuchten mit den Ortsverantwortlichen, den Feuerlöschschutz zu modernisieren und zu organisieren. Man wusste, dass man über Vereine und Organisationen besser auf das gesamte gesellschaftliche Ortsleben Einfluss nehmen und den Verfall der alten Sitten und Gebräuche verhindern kann. Die zunehmende Kriminalität in der Zeit war ebenso ein Grund für die Zunahme der Vereinsgründungen.

Der Feuerschutz war besonders wichtig geworden. Die rasante Entwicklung der Firma Koebe in Luckenwalde, die Feuerlöschschutzgeräte herstellten, hatte auch im gesamten damaligen Kreis Jüterbog - Luckenwalde große Vorbildwirkung bei der Bildung von FFw und die preußischen Feuerlöschschutzverordnungen taten ihr übriges dazu.

So kam es 1928 in Fröhden zur Bildung einer FFw.

Nach dem Motto "Gott zu Ehr, dem nächsten zur Wehr" fanden sich ca. 25 - 27 Männer zusammen, um das "Hab und Gut" der Dorfgemeinschaft zu schützen. Sie waren willig, das "Handwerk" eines "modernen Feuerlöschschutzes" zu erlernen und sich selbstlos für die Dorfgemeinschaft einzusetzen. Der erste Wehrführer, den sich die Kameraden wählten, war der Kamerad Martin Tenner, als ersten Stellvertreter wählten sich die Kameraden der Wehr den Kamerad Otto Richter und als Schriftführer war der Lehrer und Kamerad Kurt Kolbe tätig. Ob der Kamerad Herrmann Böttcher der erste Kassierer war, konnte nicht ermittelt werden, aber nach einer Liste des späteren Amtswehrführer Walter Paschke von 1934/1935 steht der Kamerad H. Böttcher an 4. Position, diese entspricht dem Kassierer.

Die vorhandene alte Feuerlöschtechnik, eine Kastenhanddruckspritze mit festem Strahlrohr, die Fröhden schon vor der Gründung hatte, war sehr "marode" (stark defekt) geworden und so rüstete die Gemeinde mit Rittergut (seit 1926 Major a. D. Gericke) ihre neu gegründete Freiwillige Feuerwehr mit moderner Technik aus. Eine damals moderne Motorspritze TS 4 von Koebe - Luckenwalde, im Kastenanhängewagen mit großen Rädern, diverse Schläuche, Strahlrohre, Signalhörner, Feuerwehrbeile und anderes mehr, haben der Wehr einen guten "Start" gegeben. Es war nicht zu ermitteln, wer die Gründungskosten übernahm, aber mit großer Wahrscheinlichkeit ist anzunehmen, dass die Gemeinde, das Rittergut und vielleicht auch das Amt sowie der Kreis tief in ihre wie üblich "leere Taschen" greifen mussten. Aber auch die Kameraden mussten für ihre Bereitschaft, in der FFw mitzuwirken, tief in ihre Tasche greifen, denn üblicherweise mussten sie die Kosten der persönlichen Bekleidung selbst tragen. Die Mannschaft war, wie auf dem Gründungsbild gut zu erkennen ist, von Stiefel bis Helm neu ausgerüstet. Schade das hierzu keine schriftlichen "Nachrichten" mehr aufzutreiben waren. So müssen wir uns auf die Mitteilungen von Zeitzeugen stützen bzw. auf Erzählungen von Familienmitgliedern der Gründungskameraden.

Eine feste Dorfgemeinschaft hatte nun, neben den anderen Vereinen, eine gut ausgerüstete "Löschtruppe", die in ihrer Freizeit stets übte und lernte, um Brandgefahren schnell bekämpfen zu können. Wann die Wehr ihre Abnahmeprüfung vor dem Kreisbrandinspektor hatte und in das Register des Feuerwehrverbandes eingetragen wurde, ist nicht bekannt. Mit Sicherheit kann angenommen werden, dass die kreislichen Stellen im Feuerlöschwesen den Kameraden in der Ausbildung durch entsprechende Ausbildungshilfen Unterstützung gegeben haben. Vielleicht auch durch schriftliche Schulungsblätter durch die 1927 gegründete "Brandenburgische Provinzial - Feuerwehrschule", die auf Schloß Bahrensdorf bei Beeskow eingerichtet wurde (aus Feuerwehrtechnik - damals, vom Wenzel Verlag - Marburg). Mit Sicherheit kann gesagt werden, als 1929 nach der Gründung der FFw Markendorf die dortige Abnahmeprüfung stattfand, begutachteten auch die Kameraden der Wehr Fröhden mit vielen anderen "auswärtigen" Kameraden die praktische Arbeit.

Als Löschwasserversorgung zur Gründungszeit 1928 sind bekannt, ein Dorfteich (Gehöft, Baar), ein Teich am Park des Rittergutes sowie zwei Brunnen (Flachspiegelbrunnen) mit entsprechenden Saugschlauchanschlüssen. Zur Schlauchtrocknung diente einmal der Kirchturm oder ein sehr großer Baum am Pfarrhaus. An diesem Baum wurde eine entsprechende Seilwinde angebracht, mit ihr konnten dann die nassen Schläuche nach oben gezogen werden. Der Wind und der Luftzug trockneten dann die Hanfschläuche. Die praktische Ausbildung erfolgte Sonntags Vormittag, in welcher Reihenfolge ist nicht bekannt. Diese Ausbildung hat sich auf jeden Fall nach den dorflichen - örtlichen Geflogenheiten (Kirche) gerichtet. Die Beratungen, Versammlungen und Schulungen fanden bis 1955 im Gasthaus Winzer statt, dann schloss die Gaststätte für immer ihren Betrieb.

Da der Ort Fröhden zum Amt Markendorf gehörte (Amt Markendorf, Fröhden, Riesdorf, Schlenzer), waren auch alle Maßnahmen des Amtes in Sachen Brandschutz bindend. So waren auch die vom Amtsvorsteher Noack angeordneten "Sparmaßnahmen" für Fröhden gültig. 1931 rückte die Wehr zweimal zu Bränden im Ort aus, dies steht in den Markendorfer Protokollen. Nach Aussagen von Zeitzeugen muss es zweimal das Gehöft G. Schulze gewesen sein. 1933 brannte es wieder in Fröhden. Die Markendorfer Wehr half bei den Löscharbeiten. Die vier FFw waren für ihren Amtsbereich auf Anforderung zuständig. Einsätze darüber hinaus mussten über den Gemeindevorsteher oder den Gemeindepolizeibevollmächtigen erfolgen.

Nach 1933 wurde der Brandschutz in den vier Amtsgemeinden umstrukturiert, denn 1934 wurden im Sommer alle vier Wehren des Amtes zu einer "außerordentlichen" Hauptversammlung zusammengerufen. Hier wurde mitgeteilt, dass die FFw neu formiert werden. Die Wehr Fröhden wurde jetzt Halblöschzug II (näheres dazu im Teil Markendorf). Führer bzw. Oberführer der drei Halblöschzüge und dem Löschtrupp Riesdorf, wurde Kamerad W. Paschke aus Markendorf. Kamerad M. Tenner bleibt Führer des Halblöschzuges II. Die neuen Satzungen des Provinzialverbandes im Löschwesen werden den Wehren mitgeteilt und ohne "Debatte" (laut Protokoll - Markendorf) angenommen.

Jetzt gelten für alle vier Wehren des Amtes die gleichen örtlichen Bestimmungen. Der gesamte "Führungsstil", wie auch Uniformen, wird 1934/1935 der neuen Zeit, der NS - Zeit angepasst. Nach einer Anordnung des Ministerium des Innern, die im September 1934 bekannt gegeben wurde, durfte es in der SA und SS, sowie der Feuerwehr, keine Doppelmitgliedschaft geben, diese Angehörigen mussten aus der Wehr austreten. Auch wurden neue Grußbestimmungen eingeführt. 1935 wurde auch der Halblöschzug II - Fröhden mit im Gerichtsregister eingetragen. Das staatliche Propagandaprogramm wie NSV - Vorträge, Sammlungen für das Winterhilfswerk, Hausbodenkontrollen und vieles mehr, wurden in den örtlichen Wehren eingeführt. Ob Kameraden der Wehr Fröhden zur Ausbildung in der 1936/1937 erheblich erweiterten Landesfeuerwehrschule waren, ist nicht bekannt. Die bei Beeskow liegende Schule wurde 1936/1937 in "Landesfeuerwehrschule - Kurmark" umbenannt, in der bis 7000 Lehrgangsteilnehmer jährlich verzeichnet waren, so eine Aussage im Buch über die Firma Koebe (Wenzel Verlag - Marburg) "Feuerwehrtechnik - damals".

1937 hat der Kamerad M. Tenner Fröhden verlassen, er ging zur Heeresfachschule nach Jüterbog und gab somit seine "Wehrführerstellung" auf. Nach 9 jähriger Führungszeit des Kameraden M. Tenner übernahm 1937 der Kamerad Otto Richter die Führung des Halblöschzuges II - Fröhden, jedoch schon 1939, mit Beginn des "Polenfeldzuges" als Beginn des II. Weltkrieges, wurde der Kamerad O. Richter als Soldat eingezogen und wieder fehlte ein Wehrführer. Es kann gesagt werden, mit Beginn des zweiten Weltkrieges lichteten sich merklich die Reihen in den FFw. So übernahm der Kamerad Herrmann Emmermacher 1939 die Führung des Halblöschzuges II - Fröhden. In den Jahren 1940/1941 wurden, um die Brandsicherheit zu gewährleisten, die Frauen mit herangezogen, da die männlichen Kameraden fehlten.

Vieles wurde angeordnet und der Zivil- und Luftschutz spielte jetzt eine immer größere Rolle. So musste jeder Haushalt eine Eimerspritze oder Kübelspritze haben. Auf den Dachböden mussten Kisten oder Säcke mit Löschsand stehen, wie Wassereimer, Feuerpatschen und anderes mehr. Da die Männer fehlten, mussten die Frauen der Wirtschaftshöfe zur praktischen Ausbildung. Sonntags Vormittag wurde am Dorfteich in Fröhden die praktische Handhabung der Eimerspritzen, der langen Einreißhaken, Feuerpatschen und so weiter geübt, aber auch das Verhalten bei Bränden und die Handhabung des Löschsandes wurde geprobt.

Es war wohl mehr Propaganda und Ablenkung in der schlimmen Zeit, als große "Erfolge" in der praktischen Ausbildung zu verzeichnen. Kamerad H. Emmermacher hatte schon eine neue Uniform, wie ein Bild zeigt, jedoch auch er wurde 1942 zur Wehrmacht eingezogen und ein weiterer Wechsel der Führung stand bevor. So übernahm der Schmied und Kamerad Richard Naumann die Führung des Halblöschzuges II - Fröhden und musste die immer schlechter werdende Lage meistern. Männliche Kameraden standen dem Wehrführer kaum noch zur Verfügung. In dem Chaos des Zusammenbruchs der deutschen Wehrmacht und des deutschen Reiches waren fast nur noch Frauen und alte Männer da, die dem Brandschutz zur Verfügung standen.

Im April 1945 brannte es noch einmal durch Panzerbeschuss auf dem Stallboden von Richard Schulze (Mühle). Da Benzinmangel herrschte, konnte die Technik -TS 4- Kapselschieberpumpe nicht zum Einsatz kommen. Hier wurde die seit alters her bewährte Methode der "Eimerkette" sehr wertvoll und die Frauen leisteten Schwerstarbeit. Am 20. April 1945 nahmen die ersten "Kampfspitzen" der sowjetischen Armee auch den Ort Fröhden ein und am 21.04.1945 kam der "große Tross". Panzerbeschuss um den Widerstand zu testen, war auf die sichtbar hohen Gebäude wie Kirche und Mühle abgegeben worden. Mit dem Zusammenbruch der "örtlichen Ordnung" am 20.04.1945 brach auch für Fröhden "eine schwere Zeit an, die nicht jeder überlebte", wie der Lehrer G. Hartger in seinen Überlieferungen schrieb. Die organisierte FFw war erst einmal zu Ende. Die Besatzungsmacht hatte die Befehlsgewalt und übte diese auch voll aus. So ist nach 17 Jahren das erste Kapitel der Wehr Fröhden zu Ende gegangen.


Zeitraum von 1945 bis 1971

Nach 1945, so zeigt die Geschichte, war der Neuanfang für die FFw Fröhden schwer. Nicht nur durch die fehlenden Unterlagen war es schwer, den "Weg" nachzuzeichnen, besonders die stets wechselnden Wehrleiter in den ersten Jahren machten die Nachforschungen schwer. Am 20. April 1945 besetzten die ersten motorisierten Einheiten der sowjetischen Armee den Ort. Am 21. April 1945 zog dann der "große militärische Tross" in die Ortschaft ein. Eine gewohnte Welt, trotz Kriegswirren, brach für viele zusammen.

Der Lehrer Georg Hartger schreibt in seinen "Erinnerungen" zum Zusammenbruch des deutschen Reiches, bzw. zu den ersten Tagen nach dem 21. April 1945 für Fröhden: "Es folgten einige schwere Wochen und es gehörten starke Nerven dazu, sie gut zu überstehen." Der erste Befehlsstab wurde im Gehöft von Otto Schulze einquartiert. Besonders schwer hatten es die Frauen, die ja schon in den letzten Kriegsmonaten die Männer der Feuerwehr ersetzen mussten. Sie wurden als "vogelfrei" für und von den Besatzungssoldaten angesehen. Beim Einmarsch im April wurde der Stallboden des Müllers Richard Schulze in Brand geschossen. Durch das beherzte Eingreifen der Anwohner und Flüchtlinge wurde der Brand gelöscht. Für Deutsche war besonders in den ersten Wochen jegliches Zusammenfinden oder sich zu Organisieren verboten. So war eine organisierte Feuerwehr in dieser Zeit nicht möglich bzw. nicht zugelassen.

Die allgemeine Lage im Ort beruhigte sich nach einigen Wochen und der Kamerad Richard Naumann übernahm wieder die Führung der Wehr. So war auch für Fröhden das Jahr 1946 das Jahr des Neubeginns der organisierten FFw nach dem 2. Weltkrieg. Männer wie Herbert Preuß, Arno Roick, Willi Schwarz, Reinhold Winzer, Kurt Ziegner, Gerhard Schulze, Gerhard Niendorf, Erwin Niendorf und ab 1948 Heinz Günther, um hier nur einige zu nennen, aktivierten unter der Führung von Kameraden Richard Naumann die Wehr Fröhden wieder. Wie wichtig das war, sollte sich bald zeigen.

Die Kameraden lernten ihre "Technik" handhaben, sowie die Taktik der Brandbekämpfung. So musste die Truppe 1949/1950 mit zur Waldbrandbekämpfung in den Schmielickendorfer Forsten. Tagelang bekämpften dort Hunderte von Feuerwehrmännern den Waldbrand. Feuerwehren von Berlin halfen den örtlichen und überörtlichen Kräften. Zuerst wurden große Waldflächen vom sowjetischem Militär gerodet. Die trockenen liegengebliebenen Baumspitzen entzündeten sich nach einem Schießen und so entstand ein verheerender Waldbrand.

Der Wehrleiter Richard Naumann war als Schmied auch ein "Bastler" und "Tüftler", da oft Benzinmangel in seiner "Amtszeit" (1942 - 1948) herrschte, baute er nach 1945 die TS 4 Kapselschieberpumpe um. So konnte diese vom Traktor aus betrieben werden. Schade nur, dass kein Bild oder Dokument darüber vorhanden ist.

Als Vereinslokal und Versammlungsort war auch nach 1945 bis zur Schließung 1955 die Gaststätte Winzer für die Kameraden da. 1948 hat der Kamerad Naumann nach 7 Jahren die Führung an den Kameraden Willi Schwarz übergeben. Kamerad Schwarz war seit 1940 Mitglied der Wehr Fröhden.

Im Jahre 1950 kam es auf dem Bauerngehöft Max Emmermacher zu einem Brand der Scheune und des Stalles. Verursacht wurde dieser Brand durch Funkenflug der Kleinbahn.

Die Jahre 1949 und 1950 waren für Fröhden schicksalsreich. 1949 durch die Gründung der MAS (Maschinen - Ausleih - Station) mit der Abteilung der Politinstrukteure, die später Teil der SED Kreisleitung Jüterbog wurde.

1950 folgte der zwangsweise Zusammenschluss mit der Gemeinde Markendorf. Ab 1950 gab es nur eine politische Gemeindeverwaltung für Markendorf mit dem jetzt neuen Namen "Ortsteil Fröhden". Die Kleinbahnstation nannte sich jetzt "Markendorf - Ost". Seit dem Zusammenschluss beider Orte zu einer "politischen Gemeinde" und der großen neuen Aufgabenstellung der MAS als "gesellschaftlicher, politischer und kultureller Motor" verbunden mit den "werktätigen Bauern", sollte ein neuer Ort, das "Zentraldorf - Markendorf", geschaffen werden.

Die FFw erhielt aber noch nicht die notwendige Hilfe und ein "zwangsweise" Zusammenschluß beider örtlichen Wehren war ohne Zerfall beider Wehren nicht möglich. Somit änderte sich hinsichtlich der Feuerwehr nichts. Die Wehr Fröhden erhielt aber 1950 eine stärkere Spritze, eine TS 8.

Seit 1953 stand eine verstärkte Kulturarbeit im sozialistischem Sinne und der Aufbau der ersten Hundertschaft der "Kampfgruppen der Arbeiterklasse" als wichtigste Förderungen auf dem staatlichen Programm. So hat 1952 der Kamerad Willi Schwarz die Funktion an den Kameraden Gerhard Niendorf übergeben. Kamerad G. Niendorf übte die Funktion von 1952 bis 1953 aus und dann übernahm der Kamerad Horst Kühn die Aufgaben des Wehrleiters.

1955 kam es auf der Neubauernwirtschaft von Karl Felske zu einem Stallbrand, der vermutlich durch einen Dämpfer mit Holzheizung verursacht wurde. Schon bei diesem Brand merkte man, dass bei dem Bau der gesamten Neubauernsiedlung nach der Bodenreform an der Markendorf - Fröhdener - Straße Löschbrunnen vergessen wurden. Darum wurde ca. in der Mitte der neuen Straßensiedlung vor dem Gehöft Preuß ein Brunnen im Tiefschacht gebaut. Noch im gleichem Jahr (1955) fuhr in diese Baugrube ein sowjetischer Panzer und zerstörte die ganze Arbeit. So verzögerte sich die Fertigstellung des Brunnens stark.

Schon seit 1948/1949 arbeitete die Wehr nach einem "Rahmendienstplan", aus diesem dann der "örtlich angepasste" Dienstplan aufgestellt werden musste. Die monatlichen Kraftstoffverbrauchsmeldungen waren neben den üblichen Feuerlöschübungen wichtig. Aber vor allem die "gesellschaftliche Entwicklung" in der Wehr nahm in den Monatsberichten einen breiten Raum ein. Durch die gesamte "Umgestaltung", die in Fröhden erfolgen sollte, was nicht immer einfach für die Wehr war, sowie die vielen "Berichte und Meldungen", die der Wehrleiter schreiben musste, hatte der Kamerad Kühn 1956 aufgegeben. Der Kamerad Erwin Neubauer, der zu der Zeit Wehrleiter in Markendorf war, übernahm bis 1958 die FFw Fröhden. Es wurde aber auch jetzt nicht geschafft, beide örtliche FFw zusammenzubringen. Kamerad Erwin Neubauer, der schon mit der Führung der FFw Markendorf überfordert war, gab 1958 die Führung der Fröhdener Wehr an den zur damaligen Zeit amtierenden Gastwirt des seit 1950 bestehenden Kulturhauses Fröhden, den Kameraden Gerhard Roesicke, ab. Die Führung der Wehr Fröhden war nicht genügend qualifiziert. Vom Kameraden Gerhard Roesicke übernahm 1961 der Kamerad Ulrich Bressel die Führung der Wehr. Auch Kamerad U. Bressel hatte keine Ausbildung als Wehrleiter. Er hatte aber einen guten Willen, die Wehr Fröhden endlich zu einer funktionierenden und einer stabilen Wehr zu entwickeln. In seiner Amtszeit als Wehrleiter (1961 bis 1962) wurde 1962 ein aus Holzbalken bestehender Schlauchtrockenturm neben dem Gerätehaus gebaut. Jedoch war auch Kamerad U. Bressel dem Druck der "Verwaltung" nicht gewachsen bzw. seine persönliche Entwicklung führte dazu, dass er 1962 die Leitung aufgab und der Kamerad Heinz Baar die Truppe übernahm. Auch Kamerad H. Baar hatte es schwer, die schon fast "zerfallende" Truppe der Wehr Fröhden zusammenzufügen. Zu viele Jahre vernachlässigte Führung, der neue sozialistische Weg und viele andere Umstände mehr führten dazu, dass ab 1963 die Wehr Fröhden führungslos war. So fühlte sich der eine oder andere verantwortlich, die Gruppe zusammenzuhalten. Jedoch die kreisverantwortlichen Dienststellen griffen 1964 ein und verordneten eine "Pflichtwehr". Somit wurde die Wehr durch die Abteilung Feuerwehr des VPKA geleitet und Personen aus Fröhden zur Stärkung der Kameraden, die noch freiwillig ihren Dienst taten, zur Mitarbeit verpflichtet.

Ab 1. Oktober 1964 wurde aus der Pflichtfeuerwehr wieder eine FFw. Der Kamerad Walter Menzel nahm schon seit Juli 1964 die Pflichten eines Wehrleiters wahr. Er war ein politisch interessierter Mensch mit Führungsqualitäten. Er stabilisierte die zerrüttete Feuerwehr, führte wieder regelmäßigen Dienst durch und vor allem verstand er die sogenannte "Büroarbeit", wie Berichte schreiben usw., gut.

Im März 1965 fand der erste gemeinsame Schulungstag der beiden Ortsfeuerwehren Markendorf und Fröhden in der Waldgaststätte Markendorf statt. Die kreislichen Behörden wollten 1965 beide Wehren zu einer gemeinsamen Wehr zusammenschließen, aber dazu fehlte die Zustimmung von beiden Seiten und die Wehr Fröhden hatte gerade die Pflichtzeit überwunden. So scheute man den doch zwangsweisen Zusammenschluss. Die Wehrführungen arbeiteten gemeinsam ihre jeweiligen Wettbewerbs-, Arbeits- und Ausbildungspläne aus. Offiziell wurde jetzt eine Wehr Markendorf mit Kommandostelle Fröhden geführt. Man sparte Geld im Kreis, aber örtlich gesehen blieben es zwei Wehren mit abgestimmten Ausbildungsplänen. Der Wehrleiter und spätere Bürgermeister W. Menzel hat die Wehr Fröhden aus der Krise geführt und das 40jährige Bestehen der Wehr 1968 war unter seiner Regie ein großer Erfolg.

Das in den 1970er Jahren eingeführte "Diensthabende System" im Bereich der Feuerwehren war nun auch in Fröhden durchgesetzt. Gemeinsam mussten beide Wehren die Aufgaben zur Gewährleistung der örtlichen Sicherheit im Brandschutz übernehmen. So wurde dann auch beschlossen, dass im Falle der Gefahr immer beide Wehren zu alarmieren sind. Ein gemeinsames Gerätehaus hätte damals schon einen Zusammenschluss der beiden Wehren gefördert, aber ohne blieb alles unverändert. Die Zusammenarbeit beider Wehrführungen war seit der Führungsübernahme durch den Kameraden W. Menzel gut. Dieser positive Weg trug auch bald Früchte und so konnte unter der Führung des Kameraden W. Menzel 1968 die erste Frauengruppe mit 7 Kameradinnen gegründet werden.

Zu den ersten Kameradinnen der Frauengruppe der Wehr Fröhden gehörten: Thea Henze, Hildegard Winzer, Elfriede Baar, Anneliese Emmermacher, Heidemarie Fahle und Irmtraut Günther. Somit gehörte die Wehr Fröhden zu den ersten Wehren im alten Kreis Jüterbog, die eine einsatzfähige Frauengruppe für den Löscheinsatz hatte. Die Frauengruppe nahm an den verschiedensten Wirkungsbereichs- und Kreisausscheiden der Feuerwehren teil und konnte dabei vordere Plätze belegen. Ausscheide in Werbig, Bochow, Rohrbeck usw. brachten der Frauengruppe und der Wehr Fröhden viel Anerkennung. War aus irgendwelchen Umständen die Gruppe nicht vollzählig, halfen die Kameradinnen aus Markendorf eben mal aus.

Offiziell waren beide Wehren eine Wehr mit Kommandostelle. Aus der in den 1950er Jahren kränkelnden Fröhdener Wehr, die 1964 zeitweise Pflichtwehr war, entwickelte sich in sehr kurzer Zeit eine über die Ortsgrenzen hinaus bekannte Wehr. Mit der Frauengruppe, die zum Erreichen einer Auszeichnung der "Leistungsstufen im Brandschutz" der DDR auch "Bedingung" war, konnte die Wehr Fröhden auch den Titel der Leistungsstufe II 1968/1969 erreichen. Somit war der Grundstein für eine sich aufbauende FFw gelegt.

Die Arbeitsgemeinschaft "Junge Pioniere" der Schule Markendorf wirkte sich auch positiv auf die Arbeit der FFw aus. In den Jahren der Arbeit mit den "Jungen Brandschutzhelfern" hat der Kamerad Rudi Bartelt von 1967 bis 1971 die Jungen und Mädchen betreut und 1971 bis 1977 der Kamerad Gerhard Preuß. Insgesamt haben die Kameraden W. Hinzpeter, H. P. Schulze, H. G. Felgentreu, R. Bartelt, G. Preuß und B. Hönicke die Arbeitsgemeinschaften der Jungen Brandschutzhelfer als "Lehrmeister" geleitet. So ist der wechselhafte Verlauf, der Weg der Wehr Fröhden nach 1945, doch noch in positive Bahnen gelenkt worden. Die gute Arbeit, die der Kamerad W. Menzel vorgelegt hat, führte der Kamerad Rudi Bartelt, der die Wehr im Juni 1971 übernahm, fort. Sein Weg wird im nächsten Abschnitt beleuchtet bzw. aufgezeigt. Kamerad R. Bartelt führte die Wehr vom Juni 1971 bis Dezember 1986.


Zeitraum von 1971 bis 1990

Nach der kurzen Zeit der "Pflichtwehr" oder besser gesagt, in der einige Bürger zur Mitarbeit in der FFw verpflichtet wurden und überörtliche (vorgesetzte) Kräfte die Ausbildung übernahmen, führte der Kamerad Walter Menzel, sowie weitere bereitwillige Kameraden wie Heinz Baar usw., die Wehr aus der Krise und stabilisierten sie wieder. So entwickelte sich eine Wehr, die "Aufwind" hatte und ein fester Faktor nicht nur im Brandschutz des Ortes wurde. Der Kamerad Menzel übernahm andere Aufgaben in der Gesellschaft und so wurde der Kamerad Rudi Bartelt zum Wehrleiter berufen. Sein Stellvertreter wurde der Kamerad Heinz Baar. Walter Menzel wurde Bürgermeister der Gemeinde Markendorf mit Ortsteil Fröhden. Kamerad R. Bartelt, der zuvor vier Jahre die Arbeitsgemeinschaft "Junge Brandschutzhelfer" leitete, war bereit, die schwere Aufgabe für Fröhden zu übernehmen. Sein Talent, neben den Brandschutzaufgaben auch noch Menschen zu führen, sollte sich lange Jahre auszahlen. Sein Ehrgeiz bestand darin, auch die Wehr Fröhden zu einer guten stabilen Truppe zusammenzuschweißen. Versuche gab es viele, beide Orte mit "bürokratischer Gewalt" zusammenzuwürfeln. Seine Erfahrungen, die er von 1967 bis 1971 mit der Arbeitsgemeinschaft gesammelt hatte, waren ein guter "Grundstock" für seine Tätigkeiten. Er war auch ein guter Verfechter der engen Zusammenarbeit aller örtlichen Brandschutzkräfte, sei es mit der Wehr Markendorf oder mit der Betriebslöschgruppe des KFL - BT Markendorf (Kreisbetrieb für Landtechnik). Aber vor Ort sollte sich erst einmal die Wehr finden und festigen. So ist es nicht verwunderlich, dass eines der ersten und wichtigsten Aufgaben darin bestand, die 1968 gegründete Frauengruppe momplett in die Wehr mit einzubeziehen. Die 7 Frauen nahmen schon seit 1972 am Wettkampf der Frauengruppen im Kreis Jüterbog teil.

Eine sehr wichtige Aufgabe übernahmen die Frauen ebenfalls im vorbeugenden Brandschutz. 1972 wurde unter der Leitung des Kameraden Gerhard Preuß eine Brandschutzgruppe gebildet. 5 Kameradinnen und 3 Kameraden erhielten 1974 die "Ermächtigung" für Kontrollen in dem Ortsteil im Rahmen des vorbeugenden Brandschutzes. Kurze Zeit später löste Kameradin Anneliese Emmermacher den Kameraden Preuß ab. Die Brandschutztruppe arbeitete aktiv und erfolgreich bis in die 1990er Jahre. Festgestellte Mängel wurden entweder gleich beseitigt oder dem verantwortlichen Träger des Brandschutzes, dem Rat der Gemeinde, gemeldet. Wichtig am vorbeugenden Brandschutz war aber das Gespräch mit dem Bürger, in dem die Aufklärung über das brandschutzgerechte Verhalten im Vordergrund stand. Sehr viele Bürger, besonders aber älteren Bürger, waren dankbar für die vielen Hinweise und Ratschläge von der FFw.

Wie schon Anfangs erwähnt, war der Kamerad R. Bartelt ein großer Befürworter der engen Zusammenarbeit der FFw. So wurden viele Arbeits- und Ausbildungspläne, sowie Wettbewerbspläne usw. mit der Wehrleitung von Markendorf abgestimmt. Gemeinsame Übungen wurden geplant und durchgeführt. Ebenso strebte Kamerad R. Bartelt eine gute und enge Zusammenarbeit mit der Betriebslöschgruppe des KfL - BT Markendorf an. 1975 wurde zwischen dem VEB - KfL - Markendorf und der FFw Fröhden eine acht Punkte umfassende Vereinbarung beschlossen. Die Vereinbarung umfasste einen gemeinsamen Schulungstag im Jahr, Regelungen des Vorspanndienstes, sowie gemeinsame Einsätze auch außerhalb des Betriebsgeländes. Die Technik der Wehr Fröhden war derzeit ein TSA mit TS 8 - DDR Standard. Der Vorspanndienst wurde vom KfL oder der LPG gestellt. Waldbrände waren für die Wehr überwiegend der Alarmauslöser, so auch 1975. Alarm wurde immer in beiden Ortsteilen gegeben. Das Wettbewerbsprogramm war auf den Ortsteil Fröhden "zugeschnitten", sonst gleichen viele "Arbeitspunkte" denen der Wehr Markendorf. Denn die Vorgabepunkte der Wirkungsbereichsleitung oder der kreislichen Vorgesetzten waren für alle Wehren gleich und beide örtliche Wehren stimmten vieles gemeinsam ab. Besonders die Vorgabepunkte zur sogenannten "gesellschaftlichen Arbeit", wie "Mach Mit"- Stunden, Solisammlungen, Wachstunden bei den Volkswahlen im bzw. am "Wahllokal" und ähnliches. So wurde schon 1975 ein erstes gemeinsames Wettbewerbsprogramm erarbeitet und in beiden Wehren (Markendorf/Fröhden) angewendet. Anlässlich des IX. Parteitages der SED wurde dieses Programm unter der Überschrift: "FFw Markendorf/Fröhden" eingereicht. Die Wehrleitung Fröhden musste trotzdem selbständig den Wettbewerb (Rechenschaftsbericht) abrechnen, denn offiziell lief Fröhden unter der Bezeichnung Kommandostelle. Ob Wettbewerbs- oder Dienstpläne, monatliche Berichte oder Spritmeldungen, Kamerad Rudi Bartelt und sein Stellvertreter Kamerad Heinz Baar waren für den Ortsteil Fröhden zuständig. So waren auch in Fröhden die Auflagen der SED bei der gesellschaftlichen Arbeit maßgebend. Als parteiloser Wehrleiter waren auch für ihn die schriftlichen Arbeiten immer eine "Gradwanderung" zwischen den Vorgaben der SED und den Ansichten der Kameraden. Es mussten immer beide Seiten bedacht werden. Der Wehrleiter und sein Stellvertreter verstanden es aber, die Truppe kameradschaftlich zusammenzuhalten. Dieses zeigte sich bei der Mitarbeit der Kameraden, sowie bei den guten Plätzen in den Feuerwehrwettkämpfen. Fröhden belegte in Wirkungsbereichsausscheiden oft erste und zweite Plätze in der Führungszeit des Kameraden R. Bartelt.

1977/78 gab es erneut einen Versuch, beide Wehren zu einer Wehr zu verschmelzen, aber auch dieser Versuch scheiterte wiederum an der Mehrheit der Kameraden und Kameradinnen aus beiden Orten. Ein erzwungener Zusammenschluss hätte die Stabilität der Wehren gefährdet. So blieb es bei der offiziellen Bezeichnung FFw Markendorf mit Kommandostelle Fröhden auf Kreisebene und darüber. Beide Wehren untereinander, sowie auf Führungsebene, waren sich einig, zwei selbständige Wehren in den jeweiligen Ortsteilen zu erhalten. Beide Wehren arbeiteten jedoch weiterhin eng zusammen bei der Ausarbeitung der Pläne, die Ausbildung wurde aber örtlich bezogen durchgeführt. Das kameradschaftliche Leben in der Wehr, wie Kameradschaftsabende, die Kameradschaftskasse, Arbeiten für den Ortsteil Fröhden, der ortsteilbezogene vorbeugende Brandschutz usw., blieb jeder Wehr selbst überlassen. Jahreshauptübungen an Schwerpunktobjekten oder gemeinsame überörtliche Einsätze wurden durchgeführt. Die der Gemeinde zugewiesenen Finanzen für den Brandschutz wurden "brüderlich" geteilt. So sorgte jede Wehr im kleinen Rahmen für sich in ihrem Ortsteil für die Durchsetzung des Brandschutzes.

Erstmals wurde in Fröhden das Bestehen der FFw 1968 gefeiert. Unter der Regie der Kameraden W. Menzel und H. Baar fand der 40. Jahrestag statt. Im DDR weiten Wettbewerb wurde auch 1968 die "Leistungsstufe II" im Brandschutz erkämpft. Dies alles musste der Kamerad Rudi Bartelt mit seinen Kameraden verteidigen. In das 1969/70 eingeführte "Diensthabende System" für die Gemeinde wurde auch die Wehr

Fröhden mit allen Führungs- und Spezialkräften, wie Maschinisten und andere, mit eingegliedert. Denn die Einsatzbereitschaft konnte nur durch die Einbeziehung aller Löschkräfte gewährleistet werden. Der sogenannte "Papierkram" wurde auch für den Kameraden R. Bartelt immer mehr, denn die Kommandostelle war rechenschaftspflichtig, wie jede FFw.

1976 wechselte die Führung der FFw Markendorf. Der Kamerad Bernhard Hönicke wurde zum Wehrleiter berufen. Die Zusammenarbeit der beiden Wehrleitungen ging nahtlos weiter und die Wettbewerbs- und Arbeitspläne wurden miteinander abgestimmt. Waldbrände waren für beide örtliche Wehre jährlich zu verzeichnen, so auch im Juni 1976. Die Nähe des sowjetischen Schieß- und übungsplatzes hat viele Einsätze begründet.

1978 stand für die FFw Fröhden das 50jährige Bestehen der Wehr als Höhepunkt des Jahres auf der "Arbeitsliste". Am 2. und 3. Juni 1978 fand das große Fest statt. Freitagabend die Festsitzung im Kulturhaus der Gemeinde in Fröhden und Sonnabend der praktische Teil mit Wettkämpfen und einem Volksfest im Ort. FFw aus dem Wirkungsbereich und der Stadt Jüterbog wirkten mit. 1978/79 stand für die Wehr Fröhden fest, dass die Kameraden der Wehr sich auch am Wettkampf um den DDR weit ausgeschriebenen Titel der "Vorbildlichen Freiwilligen Feuerwehr" beteiligten. Das "Kampfprogramm" wurde 1979 erfüllt und die Wehr hat den Titel bekommen. Die fest in den Dienstplan eingefügte Frauengruppe war eines der zu erfüllenden Punkte und das war in Fröhden ja schon lange geklärt. Beim 50jährigen Bestehen der Wehr Markendorf 1979 war die Wehr Fröhden aktiv mit dabei. Neben den monatlichen Versammlungen und Schulungen, die stets am ersten Freitag eines jeden Monats durchgeführt wurden, fand auch an dem darauffolgenden Sonntag eine praktische Ausbildung oder Übung statt. Die Wehr hatte 1978/79 31 Mitglieder. Der älteste Kamerad der Wehr war zu der Zeit der Kamerad Walter Tenner mit 67 Jahren und der jüngste Kamerad war mit 22 Jahren der Kamerad Dieter Schellenberger. So war der Dienstablauf der Wehr Fröhden ähnlich wie in der Wehr Markendorf.

Am 27.9.1979 kam es in Fröhden zu einem großen Hausbrand, der auch in der kreislichen Presse (Märkische Volksstimme) seine Beachtung fand. Die zum Teil schon umgebaute Holz-Wohnbaracke der Familie S. May ist in kürzester Zeit völlig abgebrannt. Zum Einsatz kamen Kameraden der Wehren Fröhden, Markendorf und Kräfte mit Technik der FFw Jüterbog sowie Kameraden der Löschgruppe des KfL - BT Markendorf. Mangelhafte Löschwasserversorgung verzögerte den Einsatz. Zu dieser Zeit war in ganz Markendorf und Fröhden die Löschwasserversorgung sehr bedenklich und so musste das Wasser über "lange Wegstrecken" gefördert werden. Dieser Brand war eine der schwersten Aufgaben in der Dienstzeit des Kameraden Rudi Bartelt. Trotz der jährlich sehr gut durchgeführten Brandschutzkontrollen und Aufklärungen der Brandschutzgruppe, musste der örtliche Brandschutz auch solche "Rückschläge" einstecken. Die Ursache des Unglücks war der leichtfertige Umgang mit Zigaretten. Wie schon erwähnt, war die Löschwasserversorgung in den Dörfern ohne zentrale Wasserversorgung stets mangelhaft, so auch in Fröhden. Der Vorspanndienst und die Alarmierung mit einer Sirene und 4 Tremoliefanfaren waren zufriedenstellend. Die vorhandene Technik, ein TSA mit TS 8 und eine über den Standard hinaus vorhandene Schlauchreserve war, wie es der übliche DDR Standard für kleine Gemeinden war, gut gepflegt und immer einsatzbereit. Dafür sorgten die Kameraden Maschinisten unter der Führung des Kameraden Bartelt und seinem Stellvertreter Kamerad Baar.

Die Kameradschaft wurde gepflegt. Grillabende, gemütliche Zusammenkünfte und Kameradschaftsabende mit "Gut Schlauch" waren neben der Zusammenarbeit auch ein Grund für die gute Kameradschaft in der Wehr. Die regelmäßig durchgeführten Komplexüberprüfungen durch die Kameraden anderer Wirkungsbereiche bzw. Wehren, sowie der Abteilung Feuerwehr des VPKA (Volkspolizei Kreisamt) zeigten, dass die Kameraden R. Bartelt und H. Baar die Wehr Fröhden zu einer stabilen und stets einsatzbereiten FFw entwickelt haben. Bestenabzeichen und Qualifizierungsabzeichen, die an viele Kameraden der Wehr verliehen wurden, zeigen dies ebenfalls.

1982 verstarb der ehemalige Wehrleiter und Bürgermeister Walter Menzel. Die Kameradinnen und Kameraden der Wehr Fröhden haben ihren "alten" Wehrleiter und Kameraden zur letzten Ruhestätte getragen und begleitet. Auch Kameraden der Wehr Markendorf gaben ihm die letzte Ehre und nahmen Abschied von ihm. Als Bürgermeisternachfolger wurde die Genossin Irene Moritz eingesetzt. 1982/83 musste die Wehr Fröhden den Titel "Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr" das erste Mal verteidigten und 1985/86 das zweite Mal. Auch dieses hat der Kamerad R. Bartelt und seine Truppe erfolgreich erkämpft. Jedoch der Gesundheitszustand des Kameraden R. Bartelt wurde kritisch. Ursache war ein alter Arbeitsunfall im Bergwerk. Nach 16jähriger Dienstzeit als Wehrleiter reichte er den Führungsstab weiter.

Zu dieser Zeit (1986/87) hatte die Wehr 10 Kameradinnen und 27 Kameraden, davon waren 4 ausgebildete Gruppenführer, 6 Maschinisten mit Grundpass und 5 Kameraden in der Brandschutzgruppe unter der Leitung der Kameradin Anneliese Emmermacher. So kann gesagt werden, nach den Schwierigkeiten in den1950er und 1960er Jahren hat sich die Wehr Fröhden unter der Leitung der Kameraden W. Menzel, H. Baar und R. Bartelt aus der Krise gelöst und ist zu einer stabilen FFw geworden. Die Bürgermeister waren dankbar, eine gut arbeitende FFw im Ort zu haben, denn die Feuerwehr wurde oft als "Mädchen für alles" von den örtlichen Verantwortlichen angesehen. Von der Straßenreinigung bis zu Sicherheitswachen, von Kulturarbeit bis zu sonstigen Arbeitseinsätzen und natürlich verantwortlich für den örtlichen Brandschutz.

Im Dezember 1986 überreicht der Kamerad R. Bartelt den Führungsstab an den Kameraden Wilfried Jentsch. Die Aufgabe für den Kameraden W. Jentsch heißt nun ab 1. Januar 1987 das Erreichte zu bewahren, die Kameradschaft zu festigen und die Vorgaben des Kreises zu erfüllen und mit den Interessen der Kameraden in Übereinstimmung zu bringen. Es wird keine leichte Aufgabe für den jungen Kameraden, der erst 32 Jahre alt ist und 1981 in die FFw eingetreten ist. Die ersten Ausbildungs-, Dienst-, Wettbewerbs- und Arbeitspläne hat der Kamerad R. Bartelt noch mit erarbeitet, aber durchsetzen musste der neue Wehrleiter sie selbst. Auch die Vereinbarungen mit dem VEB - Kfl über den gemeinsamen Schulungstag mit der Betriebslöschgruppe musste gehalten werden und anderes mehr. Die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zum 60. Jahrestag des Bestehens der Wehr im Jahr 1988 liefen schon seit 1987. Die dritte und letzte Verteidigung des Titels "Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr" stand für das Jahr 1988 im Plan. Neben dem üblichen Dienst nach den Plänen waren die politischen "Höhepunkte" des Staates eine große Aufgabe für einen jungen Kameraden und Leiter. Ohne die Mithilfe aller Kameraden, besonders die der alten Leitung, sowie seine Aktivität wäre diese Arbeit nicht bewältigt worden. Dazu kam, dass der alte 1962 erbaute Schlauchtrockenturm durch Holzwürmer und Fäulnis so beschädigt war. Er stellte eine Gefahr dar und musste abgerissen werden. So machten sich die Kameraden an die Arbeit den Turm zu beseitigen. 1988 konnte der Titel "Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr" für immer erreicht werden, denn nach dreimaliger Verteidigung darf man den Titel führen.

Die Brandschutzgruppe blieb unter der bewährten Leitung der Kameradin Anneliese Emmermacher. Die Kameradin Christa Müller und der Kamerad Gerhard Preuß arbeiteten ab 1978 in der Wirkungsbereichsleitung mit. So bestand zu dieser Zeit die Wirkungsbereichsleitung aus den Kameraden Erwin Schilk als Leiter (FFw Neuhof), Christa Müller (FFw Fröhden), H.-Peter Schulze (FFw Markendorf) und Gerhard Preuß (FFw Fröhden). 1988 feierte die Wehr Fröhden ihr 60jähriges Bestehen. Kamerad W. Jentsch gab sich die größte Mühe, wobei er selbst noch im brandschutzmäßigen Lernprozess war. Die Ausrückzeiten der Wehr Fröhden lagen zu dieser Zeit bei 4 bis 6 Minuten je nach Tageszeit. Im März/April 1989 wurde der Kamerad W. Jentsch krank und verstarb plötzlich. Dies war ein großer Schock, nicht nur für die Kameraden der Wehr Fröhden sondern auch für den Wirkungsbereich, der Wehr Markendorf und die Gemeinde.

Der Kamerad Wilfried Jentsch wurde von seinen Kameraden zur letzten Ruhestätte getragen unter der Anteilnahme vieler Kameraden, auch der Markendorfer Wehr und des Wirkungsbereiches. So entstand erst einmal wieder eine Lücke in der Leitung der Wehr Fröhden. Einige Kameraden der unteren Führungsriege, wie Gruppenführer, übernahmen erst einmal das Kommando. Kamerad Siegfried Klute sorgte dafür, dass die gute Kameradschaft beibehalten wurde. Er versuchte mit einigen Kameraden die Wehr so gut es ging zu führen und nach Außen zu vertreten. Wehrleiter wollte bzw. konnte er aus beruflichen Gründen nicht werden, da er viel unterwegs also nicht im Ort war. Der Herbst/Winter 1989 wurde für die DDR sehr kritisch und im November trat die große "Wende" ein. Die Grenzen zu Westdeutschland wurden geöffnet und eine ungewisse Zukunft war durch die Ereignisse 1989/90 für die bis dahin staatlich gelenkten FFw entstanden. Bisher von den kreislichen Vorgesetzten durch Vorgaben, Weisungen und anderes mehr geleitet, entstand jetzt überall erst einmal "Funkstille". Jetzt hieß es nur, die Wehr zusammenzuhalten. Für die Wehr Fröhden ohne offizielle Führung war es schwierig. Die Kameraden mussten aufpassen, dass die Wehr nicht aufgelöst wurde in diesen ersten politischen "Wirren". So ging erst einmal die FFw einen Weg in das Ungewisse und nicht alle Kameraden wollten hier mitgehen. Einige sahen andere Möglichkeiten, sich in der neuen "Freiheit" auch neu zu betätigen.

Die Zukunft der FFw Fröhden ab 1990 lesen Sie im Artikel "zusammengewachsene FFw Markendorf/Fröhden".