Zeitraum von 1929 bis 1945
Die Jahre nach dem ersten Weltkrieg, 1920 - 1930, waren auch in Markendorf geprägt von Vereinsbildungen (Sportverein, Gesangsverein usw.). Die Amts- und Kreisbehörden waren stark interessiert und bemüht, auch den Brand- und Feuerschutz, sowie den gesamten Schutz und die Ordnung für die Bevölkerung besser in den Griff zu bekommen. Denn es war die Zeit des Aufruhrs und Zerfalls der alten Werte. Es mussten unbedingt bessere Bedingungen für den Feuerlöschschutz geschaffen werden. So drängten nicht nur der Landrat und die Kreisbrandschutzverantwortlichen. Der Bürgermeister, der seine Weisungen vom Landrat erhielt, sowie weitere Ortsvorsteher, sahen die große Aufgabe und drängten auf die Bildung einer gut ausgebildeten FFw.
Männer, die bereit waren, sich zu einer Wehr zusammenzuschließen und vor allem, die auch bereit waren, sich das Wissen und die neuen Erkenntnisse anzueignen, fanden sich. Die Worte : "was in Fröhden möglich war, muss auch uns gelingen", die einige der Gründer ausgesprochen hatten, wurden in die Tat umgesetzt. Man war bemüht, vom Anfang des Jahres 1929 an, eine Truppe aus jungen Männern, aber auch aus lebenserfahrenen älteren, die im kaiserlichen Heer schon gedient hatten, zusammenzustellen. Einige Gründungsmitglieder waren der Meinung, dass Disziplin und das Beherrschen der Kommandosprache für die Feuerwehr wichtig ist.
Am 01. März 1929 wurde die FFw Markendorf von ca. 32 Männer ins Leben gerufen. Am 10. Juli 1929 fand nach der Gründung die erste Versammlung statt. Auf dieser Versammlung wurde die Annahme der Satzungen der FFw beschlossen. Weiterhin wurde vorgeschlagen, eine Liste für passive und fördernde Mitglieder als Rundschreiben an alle Hausbesitzer zu schicken. Diese Werbung sollte unter Beteiligung aller Hauswirte und Grundstückseigentümer zur finanziellen Absicherung des örtlichen Feuerlöschwesen dienen. Weiterhin gehörte zu den ersten Beschlüssen, dass ab 01.10.1929 die Wehr dem Provinzial- und Kreisverband beitrat und es wurde im Juli gleichzeitig die Satzung der brandenburgischen Feuerwehr - Unfallkasse bekannt gegeben. Die Wehr hatte sich das Ziel gesetzt, die Ausbildung so zu gestalten, dass bis Mitte September 1929 die praktische Abnahmeprüfung vor dem Kreis- und Gemeindebehörden erfolgen könne.
Die Feuerwehrmänner wählten sich Herrn Johannes Diehl als Oberführer, denn er hatte schon berufliche Erfahrungen im Brandschutz und Löschwesen. Stellvertreter des Oberführers wurde der Kamerad Grandt. Zum Schriftführer wurde der Kamerad und Lehrer U. Käwert und zum ersten Kassierer wurde der Kamerad Paul Gausche gewählt. Somit stand die erste Führungsriege fest.
Als Gerätschaften dienten der Wehr in den ersten Jahren die Feuerlöschtechnik des ehemaligen Pionierlagers und Minenwerferschule Markendorf. Eine Abprotzspritze der Marke "Triumpf" mit Umschalthebel (saugen und pumpen gleichzeitig), sowie diverse Schläuche, aber auch Strahlrohre, Leitern usw. standen zur Verfügung. Ein sechssitziger Mannschaftswagen im Verbund mit der Abprotzspritze als zusammengehörendes Gespann, von der Firma Koebe - Luckenwalde war die technische Hauptkraft. Die Pferde als Vorspann stellten die Bauern zur Verfügung. Mit dieser Technik wurde den ganzen Sommer 1929 geübt, sowie das Antreten, Stillstehen usw. und man legte den 29. September als Tag der praktischen Abnahme der Wehr fest. Bis zu diesem Zeitpunkt mussten auch die noch notwendige Bekleidung, Helme und sogenannte persönliche Ausrüstung angeschafft werden. Hierzu musste jeder Kamerad noch einmal selbst in die Tasche greifen, sowie auch die Gemeinde in ihren schmalen "Geldbeutel". Am gestellten Termin, dem 29. September 1929, fand dann die Abnahme vor den Gehöften Eichelbaum und Krähe auf dem Dorfplatz statt. Die Kritik des Kreisbrandinspektors Pietsch - Luckenwalde war für die Wehr und die Kameraden sehr gut ausgefallen. Zur Abnahme waren 12 Wehren der umliegenden Städte und Gemeinden geladen. Man zählte 181 "auswärtige" Kameraden, die die Übungen begutachteten. Diese 181 Kameraden wurden, so sagt das Protokoll aus, von den Kameraden und der Bevölkerung herzlichst betreut. Nach Abnahme der praktischen Übungen erhielt die Gemeinde die schriftliche Mitteilung, dass ab 01. Oktober 1929 die Wehr Markendorf in den Provinzial- und Kreisverband der FFw aufgenommen ist. Die Kreisfeuersozietät stiftete der Wehr nach den hervorragenden Übungen 30m "Normalschlauch", somit konnten die ersten älteren Hanfschläuche ausgemustert werden.
Schon am 09. Oktober 1929 wurde um 19.25 Uhr der erste Probealarm nach der Abnahme ausgelöst, anschließend erfolgte eine Versammlung mit Auswertung. Im Protokoll steht: "Durch die ungünstige Lage des Geräteschuppens (immer noch in der Siedlung am ehemaligen E-Werk) war die Wehr erst nach 12 Minuten löschbereit. Die Wehr würde es begrüßen, wenn ein zentral gelegener Löschgeräteschuppen erbaut würde". Zentral heißt hier, näher an die Wirtschaften, die die Pferde für den Vorspann stellten. Markendorf war ja nach der "Ortserweiterung", durch die Nutzung des ehemaligen Militärlagers für Wohnsiedlungen, ein großes Flächendorf geworden. Drei Tage zuvor (am 06. Oktober 1929) war eine Abordnung von 9 Kameraden nach Jänickendorf zur Abnahmeprüfung der dortigen FFw gefahren.
In der ersten Jahresversammlung am 30. Januar 1930 wurde Bilanz gezogen. 12 Übungen mit durchschnittlich 17 Kameraden je Übung, 2 Waldbrandeinsätze, ein Austritt aus der Wehr und die Delegierung von Abordnungen zum Stiftungsfest in Neumarkt und zur Gründungsprüfung nach Jänickendorf wurden abgerechnet. Zur Stärkung der passiven und fördernden Mitglieder wurden sogenannte Schöffen aus den fördernden Reihen gewählt. Der Amtsvorsteher Noack und Gottlob Paul Gensicke waren hier die Vertreter, die auch auf den "Einsatz" der Finanzen achteten. Es wurde auch wieder auf den Bau eines zentral gelegenen Geräteschuppen hingewiesen.
In der Führung zeichnete sich 1930 aber auch eine Krise ab, denn im Juli 1930 wurde eine "außerordentliche Hauptversammlung" einberufen. Hauptthema war: "Mißstände in der Wehr". Klagen von Kameraden, besonders aber von den Ortsvertretern über zu "lasche" und schlechte Führung im praktischen Dienst waren der Anlass. Man wollte einen neuen Oberführer. Kamerad Diehl hatte kein Führungskonzept und fehlte zu oft (durch Dienst im Beruf) bei der praktischen Ausbildung. Durch die vielen Ausfälle in der praktischen Übung befürchteten vor allem die fördernden Mitglieder und Gemeindevertreter ein Versagen im "Ernstfall". So hat der Bürgermeister um "sofortige Abhilfe" der Mißstände gebeten. In dieser Juliversammlung wurde Kamerad Diehl in Abwesenheit abgewählt. Neu wurden die Kameraden Lehmann und Paschke vorgeschlagen. Kamerad Paschke wurde mit einfacher Mehrheit gewählt (eine Stimme mehr). Auf dieser Versammlung wurde vorgeschlagen und zugestimmt, dass jeden ersten Sonntag nach dem 1. des Monats eine praktische Ausbildung stattfindet. So hat die Wehr ihre erste Krise überstanden.
Im Jahresrückblick 1931 wurde berichtet, "die Wehr rückte bis Dato (04. Januar 1931) zweimal zu Bränden aus. Nach Jüterbog und Fröhden, eine "Hilfeleistung für die Firma Schwarzkopf" brachte der Wehr 20 RM ein. Hier wurde ein ausgebranntes Auto beiseite geräumt. Der Dorfteich wurde zweimal leergepumpt. Vermutlich zur Einrichtung einer neuen Saugstelle. Die Betonringe, die am Rand des Teiches eingelassen wurden, waren noch in den Jahren 1960/65 vorhanden. Diese mündliche Nachricht ist aber nicht sicher. Der Amtsvorsteher Noack aus Markendorf (zum Amt Markendorf gehörten Markendorf, Fröhden, Schlenzer und Riesdorf) stellte 1931 den Antrag, den Führer der Wehr immer für 3 Jahre zu wählen. Dieser Antrag wurde von der Wehr abgelehnt, so wurde Kamerad W. Paschke wieder für ein Jahr gewählt. Der Gemeindevorsteher ermahnte die Wehr zur Sparsamkeit (1931). Die Gemeinde sei nicht in der Lage, Zuschüsse an die Wehr zu zahlen, die Wehr muss ihre Kosten allein tragen. Weiterhin hat der Amtsvorsteher darauf hingewiesen, dass fremde Wehren nur durch die "Ortspolizei" oder den Ortsvorsteher alarmiert werden dürfen.
Das große Sparen war angesagt. 1931 wurde den Kameraden erstmals ein "Probekalender als Notizbuch" angeboten, ebenso die "Sanitätsausbildung" für den Feuerwehrdienst. Neue aktive Mitglieder wurden aufgenommen und der Oberführer Paschke fuhr nach Dahme zum "Brandmeistertag". Trotz der Sparmaßnahmen pflegte die Wehr kameradschaftliche Kontakte zu den Wehren im "Umkreis". Auf der Jahreshauptversammlung 1932 kann die Wehr rückblickend auf zwei Löscheinsätze in Fröhden schauen. Kamerad W. Paschke wurde wieder gewählt. Kamerad Grandt als Stellvertreter, ließ sich nicht wieder wählen, da er die Absicht hatte wegzuziehen. Sein Nachfolger wurde Kamerad Richard Lehmann. Die Wehrführung klagte über zu wenig Unterstützung durch die Hausbesitzer. Die passiven und fördernden Mitglieder fehlen. Die Gemeindeführung schaffte es nicht, die Hausbesitzer zu überzeugen, wie wichtig eine Feuerwehr grade für diese wäre. 2 Kameraden gingen 1932 zum Sanitätskursus. Erstmals wurde 1932 davon gesprochen, dass die Kameraden der Wehr in die Sterbekasse des Kreisfeuerwehrverbandes eintreten können.
1933 nahm der Kreisbrandmeister Pietsch aus Luckenwalde wieder einmal an der Jahreshauptversammlung teil. Nach seiner kurzen Rede zu gesetzlichen Dingen wurde der § 5 der örtlichen Satzung so geändert, dass der Oberführer jetzt für 3 Jahre und der Stellvertreter für 2 Jahre gewählt wird. Die Wehr hatte 1932/1933 23 aktive Mitglieder. 1933 gab es 2 Abgänge und somit zählte die Wehr 21 aktive und 12 passive und fördernde Mitglieder. Die Wehr rückte 1933 zu drei Waldbränden und zweimal zum Löschen nach Riesdorf und Sernow aus.
Eine Abordnung der Wehr nahm am Kreisverbandstag in Görsdorf und am Stiftungsfest in Jüterbog teil. Ab 1934 gab es einige Veränderungen im Feuerlöschwesen. Erstmals wurde den Kameraden ein Probeexemplar einer Feuerwehrzeitung zur Verfügung gestellt. Alle Kameraden hatten die Möglichkeit, diese Zeitschrift kennenzulernen. Im Mai 1934 wurde wieder eine Hauptversammlung einberufen. Die FFw im Amtsbezirk Markendorf wurden neu formiert. Nach der Neuordnung im Löschwesen gab es nur noch eine Amtswehr. Diese bestand aus dem Halblöschzug I Markendorf, dem Halblöschzug II Fröhden, dem Halblöschzug III Schlenzer und dem Löschtrupp Riesdorf. Jeder Löschzug hatte einen Vertreter zu bestimmen. Oberführer der Halblöschzüge war der Kamerad Walter Paschke. Der Stellvertreter für Markendorf war Kamerad Richard Lehmann. Den Halblöschzug II Fröhden führte der Kamerad Martin Tenner. Sein Stellvertreter war der Kamerad Otto Richter. Der Wehrführer (Halblöschzug Oberführer) verlas die von dem Provinzialverband aufgestellten Satzungen. Diese Satzungen wurden ohne "Debatte" angenommen und von 7 Vertreter der jeweiligen Halblöschzüge unterzeichnet. Somit herrschte eine völlig neue Art und ein neuer Ton in der Amtsgemeinde, bei den einzelnen Wehren. Nach der Machtergreifung von Adolf Hitler und der machtausübenden Partei NSDAP herrschte auch im Brandschutz ein anderer Führungsstil. Zur Teilnahme an Versammlungen, Übungen, Diensten usw. wurden im Mai 1934 neue Verfügungen bekannt gegeben. Am Stiftungsfest der Feuerwehr in Neumarkt nahm eine Abordnung teil. Erlasse und Beschlüsse der übergeordneten Stellen wurden stets bekannt gegeben. So auch im September 1934 der Erlass des Ministerium des Innern: "Alle SA und SS Angehörige haben aus der Feuerwehr auszutreten, eine Doppelmitgliedschaft gibt es nicht." So verlangte die Wehrführung im Amt eine Austrittserklärung bis zum 06. September 1934. In den Wehren wurden N.S.V. Vortragsabende durchgeführt. Zur Verbesserung des Zivilschutzes wurden 1934 die ersten Hausbodenkontrollen durchgeführt. 1934 gab es neue Grußbestimmungen. Kamerad Paul Gausche legt in diesem Jahr sein Amt als Kassierer nieder. Sein Nachfolger wurde der Kamerad Erpel.
Das Jahr 1935 brachte weiterhin einige Veränderungen. So lesen wir in den Protokollen von Sammlungen der Wehr für das "Winterhilfswerk". Sicherheitswachen wurden verstärkt bei "nationalen Feiern", besonders bei Lagerfeuer, Fackelumzügen und ähnlichen Veranstaltungen gestellt. Die Wehr des Amtes Markendorf wurde 1935 auch neu beim Gericht eingetragen. Die Kosten wurden auf alle 4 Gemeinden umgelegt. Die Bilanz des Jahres März 1935 bis Mai 1936 zeigte für den Halblöschzug I Markendorf 12 Übungen und 12 Versammlungen auf. An einem "großen Aufmarsch" in Dahme nahm die Wehr teil. Das Wichtigste aber war der Bau eines neuen "Spritzenhauses mit Steigerturm" in Markendorf an der Barutherstraße bis Mai 1936. Zentral gelegen hatte die Wehr ein neues "Zuhause", gleich neben ihrem Vereinslokal, dem Gasthaus Paschke. Neu müssen auch einige Uniformen gewesen sein, denn ein Bild nach der Fertigstellung des Gerätehauses zeigt die Führungskräfte der Wehr mit neuen Uniformen. Die Feuerwehrröcke (Jacken) hatten jetzt nur noch eine Knopfreihe, aber dafür zwei Brust- und zwei Seitentaschen. Stiefel und einheitliche Hosen sind bei allen Kameraden zu erkennen. Neu waren auch die Hakengurte. Die Offiziere bzw. Führungskräfte tragen Schulterriemen. Die Feuerwehruniform war nach den neuesten Richtlinien für Uniformen der NS-Zeit ausgerichtet, ihre Farbe blieb aber blau.
In der Jahresversammlung 1937 berichtete das Protokoll von 18 Übungen und Unterrichtsstunden, aber man klagte auch über "fehlendes Interesse" der passiven und fördernden Mitglieder. An anderer Stelle wurde bemerkt, dass die zunehmende tatkräftige Hilfe bei den Sammlungen zum "Winterhilfswerk" für die Wehr ein Erfolg war. Auch die wieder durchgeführten Kameradschaftsabende (nach den großen Sparmaßnahmen) erfreuten sich großer Beliebtheit. Die Übungen in den 1930er Jahren waren geprägt durch Fuß- und Geräteexerzieren, aber auch Löschübungen standen auf dem Übungsplan. Dabei wurde deutlich, dass die nationalsozialistische Erziehung (Politik) immer größeren Raum in der Ausbildung einnahm. Der Einfluss auf das gesamte örtliche Leben spiegelte sich darin wieder. In Versammlungen wurde überwiegend instruiert, Weisungen vorgelesen und befohlen. Alles, was von "oben" kam, nahm man kritiklos an. Die Kameraden der Feuerwehr waren bei vielen "Aufmärschen" und anderen Veranstaltungen der NS-Bewegung dabei, ob in Jüterbog, Dahme oder anderswo.
Zwei Jahre nach dem Gerätehausbau wurde für die Wehr eine neue Motorspritze mit Anhängewagen angeschafft. Eine TS 4 der Firma Koebe - Luckenwalde. Diese tragbare Motorspritze "Modell 1938" war eine sehr moderne Feuerwehrspritze. Auch der Anhängewagen war ein gut durchkonstruierter Wagen der Firma Koebe. Er hatte an beiden oberen Seiten eine ausklappbare Schlauchhaspel. Sie war durch ein Segeltuch geschützt und schnell griffbereit. Unten an der Seite waren die Saugschläuche angebracht. An der Zugdeichsel befanden sich ein Verteiler, die Strahlrohre und eine Kiste mit Kupplungsschlüssel und anderem Werkzeug. Die hintere Klapptür konnte gleich als Podest für die herausziehbare Feuerlöschpumpe dienen, einfach von einem Kameraden zu handhaben. Die Deichsel war so gearbeitet, dass sie an ein Zugfahrzeug angehangen werden konnte und sich für den Handzug eignete. Somit verfügte jetzt (ab 1938) die Wehr über einen, bis weit in die 1950er Jahre, modernen luftbereiften Anhängewagen zum schnellen Einsatz. Die Kameraden Walter Schröder und Herbert Bergemann, die 1938 in den aktiven Dienst eintraten, wurden zur Firma Koebe zur Einweisung und einem Kurzlehrgang für Maschinisten geschickt.
Danach sollte es schon bald alles ganz anders kommen. In den Kriegsjahren 1939 - 1945 spielte überwiegend der Zivil- und Luftschutz eine große Rolle. Die neuen Helme hatten die Form der deutschen Soldatenhelme mit Nackenschutzleder. Später wurden Luftschutzhelme eingeführt. Immer mehr junge Männer zog man zum Militär ein, denn Soldat zu sein war nun die große Aufgabe. Die Älteren waren in den letzten Monaten und Wochen der Jahre 1944/45 beim Volkssturm und die Jungen in der HJ und deren Dienste eingespannt. In den letzten Wochen bestand keine, nach dem Muster der Gründungszeit, selbständige Wehr mehr. Deutlich war an den Protokollen zu erkennen, dass seit 1934/35 in der FFw die Staatspolitik an die erste Stelle gesetzt wurde. Am 20. April 1945 wurde Markendorf, wie auch die anderen 4 Dörfer des Amtes, von den sowjetischen Truppen besetzt. Das ganze politische System, sowie das Verwaltungssystem brach zusammen und so hörte auch die FFw als einheitliche Formation im Ort erst einmal auf, zu "existieren". Die Besatzungsmacht hatte jetzt das Sagen im Ort.
Zeitraum von 1945 bis 1960
Nachdem am 20. April 1945 Markendorf von den sowjetischen Truppen besetzt wurde und im Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht (somit Deutschlands) vollzogen war, haben die jeweiligen Siegermächte die Verwaltung übernommen. In Markendorf "regierte" die sowjetische Militärkommandantur bzw. die von ihr beauftragten Personen. Bis zum Herbst 1945 war Herr Stöckler (Berlin) als Bürgermeister bestimmt worden. Es waren 1945 noch keine Initiativen zur Neubildung einer organisierten FFw zu erkennen. Die Sorgen der ersten Zeit waren ganz anderer Natur. Im allgemeinen galt auch hier der Befehl, keinerlei Vereine, Gruppierungen, Ansammlungen und ähnliches zuzulassen, so die Besatzungsmacht.
Wenn "Massen" durch das Militär zusammengerufen wurden, dann zur Arbeit für das Militär. Das Benzin für die TS 4 fehlte völlig. Es war auch aussichtslos irgendwo Benzin zu bekommen. Selbst von der Handdruckspritze fehlten die Räder, die brauchten die ersten sowjetischen Truppenteile für ihre "Panjewagen", wie die kleinen russischen Pferdetransportwagen genannt wurden. Nach den ersten Wochen wurde aber doch wenigstens die Handdruckspritze wieder hergerichtet. Die Räder vom Personengespann wurden abgebaut und an die Handdruckspritze angebaut. Ein Jahr später wurden neue Räder beim Stellmacher bestellt und angebaut. Wie wichtig diese vorsorgliche Arbeit war, zeigte sich bald. Im Winter 1945/1946 galt es, einen Brand auf dem Gehöft Rösicke zu löschen und da immer noch kein Benzin vorhanden war, kam die Handdruckspritze zum Einsatz. Die meisten jungen Männer, die hier löschten, waren auch bei der 1946 neu ins Leben gerufenen FFw dabei. Nach kurzer Gefangenschaft waren jedenfalls im Herbst 1945 die ersten jungen Männer schon zurück.
Unter Berücksichtigung der damaligen Umstände zog nach dem Sommer 1945 wieder der Alltag ein. So war 1946 dann die Zeit gekommen, in der sich wieder einige junge Männer daran wagten, eine FFw aufzubauen. Der Drang der Jugend, sich wieder als Gruppe zusammenzufinden, war nur mit Zustimmung der Besatzer möglich. Die FFw wieder zu aktivieren war eine gute Möglichkeit, die auch die Zustimmung der Verwaltung fand. Die Angst der Verwaltung, die Jugend mit ihrer NS - Erziehung sei auch nach der Entnazifizierung noch als eine Gefahr anzusehen, war spürbar. Deshalb sollte auch in der Gruppe unter Einfluss politischer Verwaltung umerzogen werden. Außerdem wollten alle nach den schweren Jahren und Wochen wieder Leben in den Orten "erwecken". So fanden sich Männer wie Joachim Rerich, Siegfried Andreas, Arno Müller, Wolfgang Plessow, Werner Hönicke, Erhard Hennig, Wolfgang Stuck, Werner Krähe, Günter Richter und Horst Hinzpeter zur Neugründung zusammen.
Von den Kameraden, die vor 1945 aktiv waren, fanden sich Herbert Bergemann und Otto Hille bereit, wieder in der Wehr mitzuarbeiten. SDer 1946 noch in Kriegsgefangenschaft befindliche Walter Schrödter kam später hinzu. So haben diese 12 jungen Männer die FFw Markendorf wieder ins Leben gerufen. Kamerad O. Hille war nicht mehr lange dabei und Kamerad H. Bergemann war noch Jahre als Maschinist tätig. Die Kameraden pflegten die Motortechnik, wie auch die Handdruckspritze, denn es gab auch 1947/1948 nicht immer genug Benzin für die Feuerwehr. Die Kameraden der Wehr wählten sich Siegfried Andreas zu ihrem Wehrführer. Er verstand es, die Truppe zusammen zuhalten und bis zum Jahre 1952 zu führen. Die Truppe wurde überwiegend zu Waldbränden gerufen. Der größte Waldbrand ereignete sich 1950. Es brannten große Waldflächen der Gemarkungen Hohendorf und Schmiedikendorf. Feuerwehren der nahen und weiteren Umgebungen waren wochenlang im Einsatz. Sogar Berliner Feuerwehren waren dabei. Wer nachts in Richtung Osten schaute, sah den Himmel ganz rot vom Feuerschein. Über die Landstraße nach Baruth (jetzt B 115) setzte sich das Feuer hinweg und konnte dort erst unter Kontrolle gebracht werden.
In der Zeit von 1948 bis 1951 kam die Kulturarbeit in der Wehr hinzu. Ein Plakat, von Joachim Rerich gemalt, zeugt heute noch davon, dass am 29.02.1948 das erste große Feuerwehrfest nach dem Krieg im "Dorfkrug Paschke" stattfand. Da aber zu einem Vergnügen auch Schnaps gehörte, den es aber noch nicht ausreichend frei gab, sammelten die Kameraden bei den Bauern und Neusiedlern Getreide und andere Früchte. Tauschware war begehrt. Diese fuhr der Kamerad Werner Krähe mit seinem Pferdefuhrwerk zur Schnapsbrennerei der Firma "Falkenthal und Söhne" nach Luckenwalde. Er tauschte die Ware gegen Schnaps ein und der Feuerwehrball 1948 konnte stattfinden. Aber auch vom "Volkstheater" der Kameraden der FFw Markendorf im "Dorfkrug" schwärmten die Älteren noch lange. Mit dem Theaterspielen besserten vor 1950 die Kameraden die Feuerwehrkasse auf. So wurde unter anderem die Feuerwehrbekleidung für die jungen Männer aus den Einnahmen finanziert. Die Gerätschaften wurden, so gut es ging, von den Kameraden wieder hergerichtet. Auch hier war nach dem totalen Zusammenbruch einiges durcheinander geraten. Auch Bekleidung war ein Problem. Als Schutzkombination wurden blaue Arbeitskombi besorgt, blanke Knöpfe und Schulterstücken angebracht. So versuchte man auch die alten und gebrauchten Feuerwehrjacken zusammenzutragen. Dieses änderte sich erst Mitte der 1950er Jahre.
Auf dem Territorium der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) wurde 1949 die DDR gegründet. Es sollte ein kommunistischer Staat entstehen. Entsprechend waren auch die politischen Bewegungen im Lande. Die SED wurde die Partei der "Arbeiterklasse" und nach deren Programm wurde das ganze Leben ausgerichtet. So entstanden auf dem Lande "Volkseigene" Betriebe (VEB), in denen es auch die Abteilungen der "Instrukteure" gab. Später wurden daraus die SED - Kreisleitungen gebildet. Auch in Fröhden wurde ein VEB, die MAS (Maschinen - Ausleih - Station) 1949 gegründet. Die hier gebotenen Arbeitsplätze waren Landmaschinenschlosser, Kraftfahrer, Traktoristen u. ä., aber auch eine Abteilung der politischen Instrukteure. Für junge Leute war der technische Beruf attraktiv und so gingen auch die Kameraden S. Andreas und A. Müller zur Station, wie der Betrieb im Volksmund hieß. Bis 1952 war Kamerad Siegfried Andreas noch Wehrleiter der FFw Markendorf, aber schon 1953 finden wir seinen Namen bei der Gründung der ersten Hundertschaft der Kampfgruppe und auch den Namen Arno Müller. Sie waren nicht mehr Mitglieder der FFw. Andere Kameraden sind aus Markendorf weggezogen, auch außerhalb der DDR. Neue junge Männer traten in die Wehr ein und Kamerad Erwin Neubauer übernahm, nach Kamerad Siegfried Andreas, 1952 die Rolle des Wehrleiters.
Auch aus dieser Zeit (1952 - 1960), als der Kamerad Erwin Neubauer die Führung hatte, fehlen entsprechende Berichte und Aufzeichnungen. So können wir nur auf die mündlichen Berichte, die 1979 zum 50jährigem Bestehen der FFw Markendorf zusammengetragen wurden, zurückgreifen. Neben den Waldbrandeinsätzen waren Stallbrände und Strohmietenbrände zu löschen. Vereinzelt wurde die Wehr auch zu Haus- oder Wohnungsbränden gerufen. Ebenso zu Einsätzen bei Frühjahrshochwasser, das in der Gemeinde öfter auftrat, sowie bei starken Gewitterregenfällen, bei denen einige Keller im Dorf überflutet wurden, war die FFw gefragt.
Im allgemeinen kann gesagt werden, da es nach 1945 keine Protokollführer und keine Schriftführer mehr gab, fehlen über 20 Jahre entsprechende Protokolle und Aufzeichnungen in der Wehr. Das erschwerte die Chronikarbeit sehr. An die schönen Kameradschaftsabende in den 1950er Jahren im "Dorfkrug" konnten sich noch viele der älteren Kameraden erinnern. Diese waren mit durchschnittlich 200,00 bis 300,00 M immer sehr preiswert. Tradition war im "Dorfkrug" das Eisbeinessen. Für die Saalbenutzung, sowie Benutzung von Gläser und Geschirr nahm der Wirt und ehemalige Wehrführer Paschke kein Geld. Es wurde zu dieser Zeit nach der alten Tradition eines "Vereinslokals" verfahren. Die Kameraden halfen, die Feste so gut wie möglich vorzubereiten und so hatten beide Seiten ihr positives davon.
Der Führungsstil von Kamerad Erwin Neubauer war für einige Kameraden dann aber der Grund, nicht mehr in der Wehr mitzumachen und auszuscheiden. So steuerte die Wehr gegen Ende der 1950er Jahre einer neuen Krise zu. Scheinbar war es oft schwierig, die Forderungen, Anordnungen und Weisungen der übergeordneten Organe in der FFw durchzusetzen. Deren Ziel war es, die Kameraden so zu trimmen, dass sie bereitwillig den Aufbau der sozialistisch -kommunistischen Gesellschaft im Rahmen der Feuerwehrarbeit mittragen. Diesen Balanceakt mussten auch alle weiteren Wehrleiter bis 1989 vollziehen. Denn oft konnte der Wehrleiter die überzogenen Forderungen mit politischem Hintergrund nicht wie vorgesehen an die Kameraden weitergeben. Der Wehrleiter konfrontierte die Mitglieder der FFw nur soweit mit den politischen Forderungen, dass sie nicht überfordert wurden. Damit verhinderte er, dass weitere Kameraden aus der FFw ausgetraten sind. Trotzdem folgten 1959/1960 immer weniger Kameraden dem Wehrleiter und er gab dann auf.
Die Wehr stand erneut vor einer großen Krise. Zu dem "Kern" der Truppe, die die Wehr erhalten wollten, gehörte auch Kamerad Werner Krähe. Er übernahm 1960 das "Ruder". Auch in der DDR - Zeit wurde der Wehrleiter nicht gewählt. Dieser wurde nach Absprache in der Wehr durch das "übergeordnete Organ", wie sich die Abteilung Brandschutz des Kreises nannte, berufen. Kamerad W. Krähe wurde dann 1960 zum Wehrleiter berufen und führte diese Funktion bis 1975 aus. Er verstand es sehr gut, junge Menschen für die Tätigkeit in der FFw zu begeistern. Somit war 1960 wieder einmal ein Neuanfang für die Wehr. Die sogenannte Nachkriegszeit war für die Wehr vorbei. Nach alter Tradition wurde die Wehr weiter entwickelt unter Berücksichtigung der Forderungen der sozialistischen Gesellschaft, ohne die Kameraden in diese Richtung stark zu manipulieren. Kameraden, die gegen Mitte bzw. Ende der 1950er Jahre austraten, kamen wieder und die Wehr hatte in den nachfolgenden Jahren große Erfolge und ein sehr gutes kameradschaftliches Zusammenleben.
Zeitraum von 1960 bis 1975
Schon in den letzten Monaten bzw. Jahren 1958/1959 übernahm Kamerad W. Krähe des öfteren als Gruppenführer die Führung der Wehr. Es zeichnete sich jedoch immer mehr eine Führungskrise ab. Nicht nur die Schwierigkeiten mit den Vorgesetzten im Kreis (Rat des Kreises und VPKA der Abt. Feuerwehr), auch die schwindende Mitgliederzahl machte Sorgen. Die Mitgliedsstärke der Wehr sank unter 18 Kameraden. Es fehlten Ausbildungs- und Führungspläne. Die Weiterbildung besonders in der fachlichen Ausbildung, aber auch die gesellschaftlichen Zwänge wurden nicht mehr erfüllt. So entsprach die Ausbildung nicht mehr den örtlichen Bedürfnissen. Besonders das Führen der wenigen jungen Kameraden nach den neuen Anforderungen bzw. Anordnungen, Weisungen und Vorschriften machten dem Wehrleiter Schwierigkeiten und der "gute Ton" zur Truppe fehlte völlig. So kam es, dass der innere Druck aus der Wehr und der Druck der vorgesetzten Dienststellen (kreisliche Vorgesetzte) so groß wurde, dass der Kamerad E. Neubauer dem nicht mehr gewachsen war und aufgab.
Es musste ein Weg der Führung gefunden werden, der die Kameraden wieder mobilisiert und der den vorgesetzten Stellen bzw. den kreislichen Aufgaben und Verpflichtungen gerecht wird. Diese Aufgabe zu bewältigen wagte der Kamerad W. Krähe und wurde so 1960 zum Wehrleiter berufen, denn eine Wahl nach altem Modus, gab es im "Sozialismus" nicht mehr. Er baute sich gleich einen Führungsstab auf, denn Kamerad W. Krähe wusste, diese Aufgabe muss auf mehrere "Schultern" verteilt werden. Entsprechend den kreislichen Vorgaben wurden wieder monatliche Versammlungen und Schulungen durchgeführt, sowie praktische Übungen in den Vordergrund gestellt. Um die Kameraden wieder ordentlich zu bekleiden bzw. das wenig Vorhandene ordentlich zu lagern, wurde der Kamerad Erhard Hennig als Bekleidungswart eingesetzt. Er sollte auch für die entsprechenden Neuanschaffungen sorgen, denn nicht jeder Kamerad hatte eine Uniform, Hemd und Mütze. So kauften sich viele Kameraden wieder selbst das fehlende Teil der Uniform in Jüterbog. Der Kamerad Wilfried Hinzpeter wurde zum stellvertretenden Wehrleiter berufen. Er übernahm auch die Kameradschaftskasse. Die Kameraden M. Niendorf und M. Milling hatten die Aufgaben des Gruppenführer übernommen und die Kameraden W. Schrödter und H. Bergemann waren für die vorhandene Technik verantwortlich. So hatte die Wehr wieder eine komplette Führung.
Der Kamerad M. Niendorf übernahm auch anfangs den vorbeugenden Brandschutz, dem immer größere Bedeutung zugeschrieben wurde. Die sogenannte "Büroarbeit", wie das Anfertigen von Einsatzplänen, Monatsberichten, Wettbewerbs- und Arbeitsplänen, Kontrollberichten und vieles mehr, nahm nach 1960 stets zu. Diese "Papier- und Büroarbeit" fiel besonders den Kameraden in der FFw schwer, der dafür benötigte Zeitaufwand, neben der praktischen Arbeit, war enorm, zumal es keinen Schriftführer mehr in der Wehr gab. So ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass viele Aufzeichnungen fehlen, denn diese hätten ja doppelt angefertigt werden müssen.
Um die Arbeiten und Anleitungen besser für die einzelnen Wehren zu koordinieren, wurden in den Kreisen die einzelnen Wehren in "Wirkungsbereiche" eingeteilt. Markendorf gehörte zum Wirkungsbereich Jüterbog, als der Kamerad Krähe die Wehr übernahm. Die Festigung der Kameradschaft in der Wehr war ein großes Ziel, aber auch Bestandteil der politischen Arbeit im Wettbewerb der einzelnen Wehren. So wurden jährlich Kameradschaftsabende durchgeführt. Das dazu benötigte Geld kam aus der Kameradschaftskasse, aber auch durch viele gemeinschaftliche Arbeiten, die finanzielle Erlöse einbrachten. Solche Arbeiten, wie Trockenaborte in der Markendorfer Siedlung reinigen, Schrott sammeln und verkaufen, Waldflächen räumen in der Forstwirtschaft, wie Kabelgräben für die Ortsbeleuchtung schaufeln, Ausführung der Maurerarbeiten für die Leichenhalle auf dem Friedhof und viele andere Aktivitäten, die auch in den folgenden Jahren durchgeführt wurden, ermöglichten sehr schöne Kameradschaftsfeiern und Feste. Traditionsgemäß gehörte ein warmes Essen sowie gute Getränke und Musik immer dazu. Kleine Sketche wurden aufgeführt und vieles andere mehr. Wenn ein Kameradschaftsabend in den 1950er Jahren noch mit 250 bis 350 Mark finanziert wurde, bezahlte man in den 1963/1965er Jahren schon 700 bis 800 Mark.
Die Entwicklung der Wehr zeigte rasche Erfolge, denn die Mitgliederstärke war 1963 schon wieder auf 20 Kameraden angestiegen. Passive und fördernde Mitglieder gab es nicht. Der örtliche Brandschutz und somit die FFw wurde von den zugewiesenen staatlichen Finanzen getragen. Bei guter Wettbewerbserfüllung gab es entsprechende Urkunden, auch manchmal finanzielle Prämien. Zu den Neuerungen der 1960er Jahre gehörte besonders die Aufnahme von Frauen in die FFw. Der Frauenanteil war auch ein Kriterienpunkt im Wettbewerb bzw. wenn die Wehr einen DDR-weit ausgeschriebenen Titel der Leistungsstufe I , II oder III erreichen wollte. Später gab es den Titel "Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr", dazu musste ein Frauenanteil von 25 % der Sollstärke vorhanden sein. Das hieß für Markendorf mindestens 6 Frauen. So wurde in der Wehr Markendorf am 1. November 1963 die erste Frau als Mitglied in die FFw aufgenommen. Frau Gerda Zernik war die erste Frau und legte den "Grundstein" der Frauengruppe. 1964 kamen weitere Frauen hinzu, die die Frauengruppe aufbauten, die Geschwister Brigitte und Angelika Klemm (Töchter des Bürgermeisters), Waltraud Nagel, Helma Spielberg. Die Wehr kann stolz darauf verweisen, eine der ersten Wehren im alten Kreis Jüterbog gewesen zu sein, in denen Frauen aktiv in der Wehr mitarbeiteten. Der vorbeugende Brandschutz war Hauptaufgabe der Frauen. Aufklärung, Öffentlichkeitsarbeit und Brandschutzkontrollen wurden auf dem Lande in unserem Bereich vorbildlich durchgeführt bis weit in die 1980er Jahre hinein. Durch den Führungswechsel 1960 wurde die Wehr so mobilisiert, dass die FFw Markendorf an Wettkämpfen im Wirkungsbereich und im Kreis Jüterbog regelmässig teilnahm und sich schon nach kurzer Zeit zu den vorderen Plätzen vorarbeitete. 1963 erkämpfte die Wehr erstmals den Titel der "Leistungsstufe II". Aber auch Urkunden für hervorragende Leistungen beim Brandeinsatz zeugen von der guten Arbeit, wie zum Beispiel für den Löscheinsatz am 14.12.1963 beim Brand in Markendorf. Die "Leistungsstufe II" musste mehrmals nach vorgegebenen Kriterien "verteidigt" werden.
Aber es gab auch kleine Rückschläge. 1963/1964 wurde der Wehr Schaden zugefügt, der in keinem Protokoll aufgeschrieben werden durfte. Ein Panzer der sowjetischen Armee hatte das Gerätehaus im Winterhalbjahr eingefahren, dabei auch die Einsatztechnik stark beschädigt. Im Eiltempo wurde noch im Winter bei starkem Frost das Gerätehaus durch sowjetische Truppen wieder aufgebaut (nach russischer Art). Das Haus musste später von den Kameraden verputzt werden, um es ansehnlich zu gestalten. Der Kamerad W. Krähe sollte den "fachgerechten Wiederaufbau" schriftlich bestätigen, was er nicht tat. So hing der "Haussegen" zwischen Wehr und kreislichen Behörden einige Zeit lang schief. Als Ersatztechnik gab es einen TSA und eine TS 8 von der kreislichen Zivilverteidigungsstelle, bis die Wehr eine neue TS 8 mit TSA als Einsatzhänger erhielt.
So wurde die Wehr in den Jahren 1964/1965 "neu" mit Technik ausgerüstet, die bewährte alte Koebe Technik wurde vom Kreis eingezogen. 1964 wurde dann auch die Auffahrt zum Tor des Gerätehauses mit Beton befestigt und die Fenster der Gerätehäuser mussten auf Weisung mit Eisenstäben vergittert werden. Die Erfüllung der Arbeits - und Wettbewerbsverpflichtungen rückten immer mehr in den Vordergrund und mussten schriftlich bei der Wirkungsbereichsleitung oder beim Rat des Kreises abgerechnet werden. Kriterien waren unter anderem die Anzahl der monatlichen Versammlungen, Schulungen, praktischen Übungen, Brandschutzkontrollen, Solidaritätssammlungen, allgemeine Arbeiten in der Gemeinde jeder Art und Form zu politischen Höhepunkten, wie Wahlurnenbewachung, Gemeindeversammlungsbesuche und vieles mehr. Manchmal hatte man den Eindruck, die FFw ist "Mädchen für alles". Darum wurde es für den Wehrleiter immer schwerer, die Truppe zusammenzuhalten, den richtigen Ton zu finden und mit "Fingerspitzengefühl" alle Aufgaben zu erfüllen.
1964 rückte die Wehr mehrmals zu Waldbränden aus. Das hinderte die Kameraden aber nicht an den Wirkungsbereichswettkämpfen und Kreisausscheiden teilzunehmen. Die Kameraden Günter Schulze und Bernhard Hönicke nahmen 1964 als Mitglieder der Feuerwehr- Kreisjugenddelegation am sogenannten "Deutschlandtreffen der Jugend" in Berlin teil. So hatte sich die Wehr trotz der kurzen Verstimmung wegen des eingefahrenen Spritzenhauses, auf allen Gebieten des Brandschutzes einen guten Namen erworben und wieder gefestigt.
1965 waren in der Wehr 24 Mitglieder. Im März 1965 fand erstmals ein gemeinsamer ganztägiger Schulungstag der FFw aus Fröhden und Markendorf statt (sieh Chronik der Wehr Fröhden). Ein schwieriger Löscheinsatz für die Kameraden war der Einsatz beim Brand am Bienenhaus des Herrn Konstantin Kaschaew. Die Bienen sahen die Kameraden als Angreifer an und schlugen die ersten Kameraden in die Flucht. Trotz Bienenstiche wurde das Feuer gelöscht.
1966 wurde der Kamerad M. Niendorf in die Wirkungsbereichsleitung berufen, wo er bis 1973 als Stellvertreter für vorbeugenden Brandschutz tätig war. Nach 1970 hat man die Wirkungsbereiche neu eingeteilt. Jüterbog als Stadt war später selbständig. Zum Wirkungsbereich Kloster Zinna gehörten die Gemeinden: Kloster Zinna, Neuhof, Grüna, Werder, Neuheim, Altes Lager, Markendorf und Fröhden. Der seit 1965 eingeführte Schulungstag fand überwiegend an Arbeitstagen statt, dafür wurden die Kameraden von der Arbeit freigestellt. Es war ein gesellschaftlicher Auftrag, der Dienst eine "gesellschaftliche Arbeit", die die Betriebe bezahlten. 1974 wurde der Kamerad Hans-Peter Schulze in die Wirkungsbereichsleitung berufen und war in dieser bis zur "Wende" tätig.
Kritik und Mängel wurden vom Kamerad W. Krähe in den Rechenschaftsberichten bzw. Monatsberichten an die kreislichen verantwortlichen Leitungsstellen weiter gegeben. So wurde schon über Jahre, wie auch 1966/1967/1968 usw. bemängelt, dass es die Gemeinde nicht schafft, den defekten Feuerlöschbrunnen instand setzen zu lassen. Der nicht zuverlässige Vorspanndienst wurde bemängelt. Die Sirenenalarmierung war schon lange Jahre ein Kritikpunkt. Trotz dieser Kritiken und Hinweise, seitens der Wehr, änderte sich in den Jahren nichts.
Die Kameraden der Wehr waren bemüht, trotzdem das Beste für die Wehr und die Gemeinde zu erreichen. So wurde 1967, in enger Zusammenarbeit mit dem Schulleiter der Schule Markendorf Herrn Oskar Treuber und der FFw, eine Arbeitsgruppe der "Jungen Brandschutzhelfer" ins Leben gerufen. Diese außerschulische Pionier - Arbeitsgemeinschaft "Junge Brandschutzhelfer" wurde durch Kameraden der Wehr betreut und geschult. Durch Spiel, Sport und Gemeinschaftsarbeit sollten die Mädchen und Jungen spielerisch für die spätere Mitarbeit in der FFw gewonnen werden. Der Kamerad Wilfried Hinzpeter als stellvertretender Wehrleiter war der erste AG-Leiter. Er legte sein ganzes Geschick und Können in die Arbeit mit den Schülern. Noch im Gründungsjahr 1967 erreichte die Gruppe die Silbermedaille bei den kreislichen Wettkämpfen. Ein Jahr später holte sich die Gruppe, unter der Leitung des Kameraden W. Hinzpeter, eine Goldmedaille. Stolz präsentierten die Jungen und Mädchen ihre Errungenschaften den "Großen", denn auch die Erwachsenen hatten beim Kreisausscheid eine Goldmedaille errungen. Als der Kamerad W. Hinzpeter seine Soldatenzeit ableisten musste, übernahm der Kamerad Hans-Günter Felgentreu die Gruppen. Der Nachfolger war Hans-Peter Schulze. In den weiteren Jahren, bis die Schule Markendorf nach Jüterbog verlegt wurde, betreuten die Kameraden Gerhard Preuß und Rudi Bartelt von der Wehr Fröhden und Bernhard Hönicke von der Wehr Markendorf die Arbeitsgemeinschaft. Neben der Arbeit mit den Schülern war auch die Breitensportdisziplin "Dreikampf" in der Wehr beliebt. Ausgeschrieben von der Zeitschrift "Unser Brandschutz" wurde der Dreikampf von fast allen Kameraden mitgemacht.
Bei einem schweren Sturm 1972 stürzte der 1936 erbaute Steigerturm am Gerätehaus um. Das ständig notdürftige Reparieren hatte nicht mehr geholfen, weil das Holz des Turmes durch Holzwurmbefall zu sehr zerfressen war.
1974 bekam die Brandschutzkontrollgruppe für vorbildliche Arbeit im vorbeugenden Brandschutz eine Urkunde und Prämie von der staatlichen Versicherung.
In den Jahren 1969/1970 wurde auch in der Wehr Markendorf das sogenannte "Diensthabende System" eingeführt. Hier hatte die Wehrleitung ein System für einen schnellen Einsatz, besonders für Schwerpunktobjekte zu erarbeiten. Mit der Wehrleitung Fröhden zusammen mussten alle Führungskräfte, Spezialisten (Maschinisten, Brandursachenermittlungshelfer), die zur Verfügung stehende Technik auf dem Diensthabenden - System - Plan aufgelistet werden. Die Wehr Fröhden, die als Kommandostelle geführt wurde, musste im Einsatzplan voll einbezogen werden. Man versuchte schon einige Male die beiden Wehren zusammenzuschließen, aber örtlich gesehen gelang dies nicht und ein Zerfall beider Wehren wollten die kreislichen Stellen nicht riskieren. So versuchte man über eine "Kommandostelle" die Kameraden zum Zusammenschluss zu "bewegen". Die Gemeinde bekam nicht mehr für zwei Wehren die finanziellen Mittel, sondern für eine Wehr mit Kommandostelle und dies war bedeutend weniger. Um aber die Wehren nicht zerfallen zu lassen, haben die Gemeindeverantwortlichen mit beiden Wehrführungen eine Halbierung der finanziellen Mittel beschlossen. Es standen der Wehr Markendorf und der Wehr Fröhden weniger finanzielle Mittel zur Verfügung als den übrigen Wehren im Wirkungsbereich. So war auch das Diensthabenden - System auf dem Papier bestens geregelt. In der Praxis aber haperte es schon beim Vorspanndienst, der trotz Vertrag mit der LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) oft nicht funktionierte. Auch die Vorschläge in Markendorf für schnellere Alarmierung zu sorgen, wurde nicht gelöst. Rückblickend kann gesagt werden, dass im "Sozialismus" die Praxis mit der Theorie nicht Schritt halten konnte. So haben die Kameraden das Feuerwehrleben oft nach ihren Vorstellungen selbst gestaltet.
Für den Wehrleiter war es oft schwierig, die vielen Ungereimtheiten alle unter einen "Hut" zu bringen. Da die Feuerwehr, besser gesagt die Kameraden, stets aktiv bei jedem Volksfest mitwirkten, beschloss man in den 1970er Jahren eine Kegelbahn für das Freigelände zu bauen. Kamerad Hans-Peter Schulze organisierte das Holz. Die Kameraden, die den Beruf eines Zimmermannes oder Tischlers hatten, schnitten und hobelten die Bohlen zurecht und gemeinschaftlich entstand eine bewegliche Anlage für den "Kegelsport". Diese vielen positiven und kameradschaftlichen Tätigkeiten haben aber überörtlich nichts für die Wehr, was längeren Bestand hatte, bewirkt. Weder war das Löschwasser für die großflächige Gemeinde ausreichend, noch der Vorspanndienst gesichert oder die Alarmierungseinrichtungen verbessert worden. Selbst die Schulungsräume, die sich die Kameraden aus den leerstehenden Klassenräumen herrichteten und renovierten, wurden letztendlich durch die Gemeinde veräußert.
Im Dezember 1975 trat der Kamerad Werner Krähe auf eigenen Wunsch als Wehrleiter zurück. Die Wehrleitung bestand zu dieser Zeit aus den Kameraden W. Krähe (Wehrleiter), W. Hinzpeter (1. Stellvertreter) und B. Hönicke (2. Stellvertreter). Der Kamerad B. Hönicke war mit dem Kameraden Krähe schon seit einigen Jahren bei fast allen Wirkungsbereichsberatungen dabei. Kamerad Krähe baute ihn als Nachfolger auf. Im Januar 1976 wurde der Kamerad Bernhard Hönicke zum Wehrleiter berufen. 1. Stellvertreter blieb Kamerad W. Hinzpeter und 2. Stellvertreter wurde vorerst der Kamerad W. Krähe.
Die Wehr bestand im Januar 1976 aus 6 Kameradinnen und 22 Kameraden, davon hatten 5 Kameraden den Offiziersdienstgrad. 2 Kameraden waren Gruppenführer und 5 Kameraden waren Maschinisten. 4 Kameraden absolvierten in der Zeit von 1960 bis 1974 einen Lehrgang in der Bezirksausbildungsstätte der Feuerwehr (ABK) in Nauen. Als Technik hatte die Wehr den Anhänger TSA, in Ganzstahlbauweise, eine TS 8 aus Jöhstadt, 16 Atemschutzrauchmasken mit Filter, diverse B- und C- Schläuche, einige Schaufeln, Spaten, Äxte und Handsägen. Jeder Kamerad hatte eine Schutzkombination (ein- oder zweiteilig), Schutzhelme (alter Bauart), Uniformen, (nicht immer komplett)und einige Handschuhe als Schutz. Auch ein paar Taschenlampen waren vorhanden.
Das Kapitel - Wehrleiter Werner Krähe - ist zu Ende. Für die Zukunft hieß es dann das Erreichte zu bewahren und mehr junge Menschen für den Feuerwehrdienst zu begeistern. Die Wehr Markendorf hatte in den Jahren von 1960 bis 1975 einen guten Ruf erarbeitet. Viele Urkunden zeugen von Ehrungen und Auszeichnungen. Geblieben sind aber die Sorgen der Wehr, für die Gemeinde bessere Löschwasserbedingungen, bessere Alarmierungszeiten durch Veränderungen im Sirenensystem, eigene Schulungs- und Ausbildungsräumlichkeiten für längere Zeit zu schaffen, sowie modernere, der Zeit entsprechende Technik einzuführen. Die Lösung dieser Aufgaben bliebt auch für die nächsten Jahre ein Schwerpunkt.
Zeitraum von 1976 bis 1990
Systematisch baute Kamerad W. Krähe seinen Nachfolger als Wehrleiter auf. In den letzten Monaten des Zeitraumes 1974/1975 wurde der Kamerad Bernhard Hönicke schon verstärkt mit den "schriftlichen Arbeiten" für die Wehr vom Kamerad W. Krähe beauftragt. So wurden Pläne ausgearbeitet und vieles mehr. Bei Versammlungen im Wirkungsbereich (WB) usw. war der Kamerad B. Hönicke schon immer mit dabei. Wenn auch der Leiter der Abt. Feuerwehr des VPKA (Volkspolizei Kreisamt) den Kameraden B. Hönicke lieber in der WB- Leitung gehabt hätte. 1970/1971 wurde von der Wehr ein jüngerer Wehrleiter aufgebaut.
So wurde dann 1976 beim Kameradschaftsabend der Wehr in der "Waldgaststätte" in Markendorf der Kamerad Werner Krähe offiziell als Wehrleiter verabschiedet und der Kamerad Bernhard Hönicke, der ja schon ab 1. Januar 1976 von den örtlichen und kreislichen Behörden berufen worden war, als neuer Wehrleiter vorgestellt. Jetzt hieß es, das Erreichte zu bewahren und neue Aufgaben zu erfüllen. Die kreislichen Aufgaben sind teils von der Wirkungsbereichsleitung und teils von der Abteilung Brandschutz des Rat des Kreises unserer Wehrführung übergeben worden. Nun hieß es für die Wehr Initiativen in der Vorbereitung des IX. Parteitages der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) in der Wehr zu verwirklichen. Die Belange der SED zogen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Feuerwehrleben und waren stets und immer zu berücksichtigen.
Zwar versuchte die Wehrführung, die geforderten politischen Ziele immer mit dem Dienst im Brandschutz zu verbinden, aber ohne "Rotlichtbestrahlung" war dies nicht möglich, auch nicht für parteilose Kameraden. Solche Aufgaben, wie Mitgliederwerbung, Erhöhung und Verbesserung der Frauenarbeit, Verbesserung des vorbeugenden Brandschutzes, praxisnahe Ausbildung usw. konnte jeder mittragen. Aber auch größere Anstrengung auf politischem Gebiet zur Erfüllung der "Hauptaufgabe zum IX. Parteitag" war gefordert. So hat die FFw Markendorf hauptsächlich Stunden im "Mach mit Wettbewerb" zur Verschönerung der Städte und Dörfer geleistet. Neben der eigentlichen Tätigkeit in Sachen Brandschutz bekam die politische Arbeit einen immer höheren Stellenwert. Für die parteilose Wehrführung hieß dies immer eine "Gradwanderung" zwischen Erfüllung der gestellten Aufgaben und den persönlichen und örtlichen Interessen in Sachen Feuerwehr. Die meisten Kameraden ignorierten die überzogenen politischen Forderungen.
Nach einem halben Jahr im Dienst musste der Kamerad B. Hönicke schon einen Bericht über die Bewältigung der gestellten Aufgaben vor der Gemeindevertretung in einer öffentlichen Gemeindeversammlung abgeben. Themen über das neu eingeführte "Diensthabende System"; "Erntebereitschaft" usw. sollten im Mittelpunkt stehen. Am 22.06.1976 wurde Waldbrandalarm gegeben. Der seit Jahren bemängelte "Vorspanndienst" funktionierte wieder einmal nicht. So war es nicht verwunderlich, dass neben der Erfüllung der Kriterien im politischen Wettbewerb die Kritik an dem mangelhaften Vorspanndienst, der mangelhaften Löschwasserversorgung und dem nicht zufriedenstellendem Alarmierungssystem (Punkte, die der Kamerad W. Krähe schon immer bemängelte) einen Platz im ersten "Rechenschaftsbericht" des Wehrleiters einnahmen.
Der Wettbewerbs- und Arbeitsplan für 1976 wurde zusammen vom Wehrleiter der Wehr Fröhden Kamerad Rudi Bartelt und dem Kamerad Werner Krähe schon 1975 erarbeitet und galt für die Wehr Markendorf/Fröhden. So wurde offiziell die Wehr von der Wehrführung im Kreis bezeichnet. 1975/1976 bekamen wieder einige Kameradinnen und Kameraden neue Uniformen.
Das Jahr 1977 begann. Der IX. Parteitag war Geschichte und so wurde zu Ehren des 60. Jahrestages der "Großen sozialistischen Oktoberrevolution" der neue Wettbewerb geführt. Die Wehr hatte 1977 28 Mitglieder die in 12 verschiedenen Betrieben innerhalb und außerhalb des Ortes arbeiteten. Die Aufgaben des Arbeits- und Wettbewerbsprogramms ähnelten sich. "Mach mit" Arbeitseinsätze, Solidaritätssammlungen, politische Weiterbildung bei jeder Versammlung, Gruppenführerausbildung und vor allem Frauenausbildung für Führungsaufgaben standen im Mittelpunkt des Wettbewerbes. Der Kamerad Rainer Felgentreu hatte 1976 ein "organisiertes Selbststudium" für Führungskräfte abgeschlossen. Der Bürgermeister für Fröhden und Markendorf war 1977 der Genosse Walter Menzel aus Fröhden. Zur Wirkungsbereichsleitung Kloster Zinna gehörten die Kameraden Horst Hohm (FFw Jüterbog), Erwin Schilk (FFw Neuhof) und H-P Schulze (FFw Markendorf). Für den Wehrleiter gehörten das Einreichen von Berichte an die eben genannten Stellen zum "normalen Alltag", so z.B. Halbjahresberichte, Jahresberichte, Brandschutzkontrollberichte usw.. Bei jeder Beratung der Wehrleiter mit der Wirkungsbereichsleitung mussten Monatsberichte über die Tätigkeit und den Spritverbrauch abgegeben werden.
Die Wehrleitung beantragte 1977 die Erneuerung des Daches des Markendorfer Gerätehauses, sowie den Einbau eines neuen Tores, da beides in sehr schlechtem Zustand war. 79 Wohnungen wurden 1977 kontrolliert, hierbei wurden besonders die älteren Bürger in Sachen Brandschutz beraten. Der Versuch der Gemeindeführung und des Kreises beide örtliche Wehren zu einergemeinsamen Wehr mit einer Wehrführung zusammenzuschließen, scheiterte am Willen der Kameraden aus beiden örtlichen Wehren. So blieb es bei der Bezeichnung ab Kreisebene "FFw Markendorf mit Kommandostelle Fröhden". Wobei sich beide Wehren trotz guter Zusammenarbeit immer als zwei selbstständige FFw sahen. Ein erzwungener Zusammenschluss hätte wahrscheinlich das Ende (vorerst) beider Wehren bedeutet, da die Unterstützung der Kameraden fehlte. So blieb es, trotz Finanzkürzung, beim "Alten".
Die Ausbildung war für alle Wehren nach der neuen "Direktive" 33/77 gleich. Im Wirkungsbereichsausscheid belegte 1977 in der Disziplin "Löschangriff" die Wehr Markendorf den ersten Platz und für hervorragende "Öffentlichkeitsarbeit" bekam die Wehr eine Urkunde und Auszeichnung von den kreislichen Behörden. 1977 wurde wieder das Aufstellen einer zweiten Sirene in Markendorf gefordert, eine bessere Löschwasserversorgung und ein funktionierender Vorspanndienst. Die Waldgaststätte, die ja nach der Schließung des "Dorfkrugs" Walter Paschke zum "Vereinslokal" wurde, wurde an den HO - Kaufhallenverband - Berlin verkauft. Dadurch bekam die Wehrführung neue Sorgen. Die Räumlichkeiten standen nicht mehr wie gewohnt zur Verfügung. Kurzfristige Absagen bzw. das Durchführen der Dienstversammlungen im öffentlich betriebenen Gastraum mit fremden Gästen war unmöglich. Alkoholisierte Gäste störten die Dienstversammlungen. So stellte die Wehrleitung einen Antrag an die Gemeindevertretung, der Wehr die nicht mehr benutzten Klassenräume der Schule zur Verfügung zu stellen. Die Gemeindevertretung lehnte ab. Daraufhin machten die Kameraden der Wehr dem Bürgermeister den Vorschlag, den Stallboden des ehemaligen Gehöftes Paschke (jetzt Bürgermeisterei) zum Schulungsraum ausbauen zu dürfen. Seitens der Gemeinde sollten diese schon als "Jugendraum" ausgebaut werden. Die Kameraden wollten gern in der Nähe des Gerätehauses Räumlichkeiten für die persönliche Ausrüstung usw. und Schulungsraum haben. So wurde durch die Wehr eine Liste mit dem benötigtem Material aufgestellt und die notwendigen Arbeiten wollten die Kameraden selbst übernehmen. Die Gemeinde sollte die Finanzierung der Materialien und der Baugenehmigungen sicherstellen. Die Gemeindeführung lehnte auch diesen Antrag mit der Begründung: "erst müssen die Jugendräume fertig gestellt werden" ab. Somit kam es nie zum Ausbau dieses "Dachbodenobjektes" für die FFw. Die Gemeindevertretung legte fest, das ehemalige Pionierheim für die FFw und die Vereine des Ortes zur Verfügung zu stellen. Die FFw renovierte das Gebäude. So wurde es für die Öffentlichkeit wieder nutzbar.
1978 feierte die Wehr Fröhden ihr 50jähriges Bestehen, dieses Jubiläum war auch für Markendorf zum Mittelpunkt der Arbeit in diesem Jahr geworden. Die Finanzen waren knapp, da für Fröhden und Markendorf nur die Finanzen einer Kommandostelle zur Verfügung standen.
1979 stand der 50. Jahrestag der Wehr Markendorf und der 30. Jahrestag der DDR an. Diese beiden Haupt - Zielstellungspunkte prägten die Wettbewerbs - und Arbeitspläne des Jahres 1979. Für die Gemeinde war der 30. Jahrestag der DDR der wichtigere Punkt. Für die Wehr hatte ihr 50. Jahrestag oberste Priorität. Die Vorbereitungen liefen in Markendorf auch schon 1978 an, gleich nach dem am 2. und 3. Juni 1978 die Feierlichkeiten in Fröhden abgeschlossen waren. Das Dach des Markendorfer Gerätehauses wurde 1978 durch den VEB (K) Bau Jüterbog gedeckt. Im Laufe des Jahres 1978 wurden die Finanzen nach der Direktive 9/77 erhöht, aber es wurde auch vorgeschrieben, wie die Wehren die Mittel einzusetzen haben. 1200 Mark standen der Wehr Markendorf mit Kommandostelle Fröhden zur Verfügung. Da sich beide Wehren als selbständig betrachteten, wurden die Finanzen geteilt, was zwar nach der 9/77 nicht korrekt war, aber den örtlichen "Frieden" bewahrte. Die Aus- und Weiterbildung der Führungskräfte wurde 1978 verstärkt. So nahm die Kameradin Wäsch an ein organisiertes Selbststudium für Führungskräfte teil. Die Kameraden Hinzpeter, Schulze und Hönicke nahmen an einen zentralen Weiterbildungslehrgang in Dietersdorf und der Kamerad Hönicke außerdem an einen Lehrgang für Wehrleiter im ABK Nauen der Bezirksausbildungsstätte für FFw teil.
Nach der Renovierung der Innenräume, der Reparatur der Umzäunung, den Bau eines Holz-Kohleschuppens und der Dach- und Dachrinnenreparatur konnte ab Oktober 1978 das "Pionierhaus" den örtl. Organisationen als Schulungs- und Versammlungsraum übergeben werden. Die FFw erhielt das "Schlüsselrecht" und war verantwortlich für das Gebäude. 8 Kameraden der Wehr wurden 1978 auf Atemschutztauglichkeit untersucht. 7 Kameraden erhielten die Zustimmung Atemschutzgeräte zu tragen. Im November 1978 wurde von der Wehr beschlossen, den Kampf um den Titel "Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr" aufzunehmen und bis zum 50. Jahrestag der Wehr alle Bedingungen dafür zu erfüllen. Zu der Zeit war die Wehr 31 Mitglieder stark, davon 8 Frauen, die Hälfte der Kameraden war über 40 Jahre alt. Dies machte sich bei sportlichen Wettkämpfen schon negativ bemerkbar, trotzdem wurde jährlich der "Dreikampf" von ca. 75% aller Kameraden durchgeführt.
Das Jahr 1979 war zwar das "große Jahr des 50jährigen Bestehens der Wehr", aber alle anderen Kriterien des Wettbewerbes mussten auch erfüllt werden. So stand der 30. Jahrestag der DDR, sowie das Erreichen des Titels "Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr" ebenfalls im Vordergrund. Das Frühjahr ´79 bescherte der Wehr die Beseitigung einiger vom Sturm umgestürzten Bäume auf der F115. Die Kameraden der Forstwirtschaft arbeiteten mit Motorsägen. Das Holz wurde von den anderen Kameraden weggeräumt. Zur Abnahme des Titels "Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr" gehörte der schriftliche Bericht und die praktische Einschätzung vor einer Kommission der vom Kreis bestimmten Kameraden anderer Wirkungsbereiche.
Vom 19. zum 20.05.1979 musste wieder einmal das Wahllokal von Kameraden der Feuerwehr bewacht werden. Die Vorbereitung zum 50. Jahrestag waren Ende Mai so gut wie abgeschlossen. Die Wehr hatte Einladungskarten drucken und Gedenkplaketten prägen lassen. Die Genehmigung dafür war schwer zu bekommen, nach heutigen Möglichkeiten nicht denkbar, aber es wurde geschafft.
Am 8. und 9. Juni war es dann soweit. Die Festsitzung fand am Freitag, den 08.06. im Kulturhaus OT Fröhden statt, da Markendorf keinen großen Saal hatte. Es wurden immerhin 150 Personen erwartet. Vor einer sehr schön dekorierten Bühne hatte das Festkomitee Platz genommen, davor saßen die noch lebenden Gründungsmitglieder. Die Kameraden Schenke Otto, Botzet Franz und Peter, Erpel Willi, weitere geladene Gäste, sowie Bürger von Markendorf und Fröhden. Am 09.06.79 fand auf dem Dorfplatz ein Appell der Feuerwehren aus Markendorf, Fröhden, Jüterbog und Grüna statt. Ein Festumzug führte zum Festplatz dem ehemaligen Kleinbahnplatz, wo auch Vorführungen alter und neuer Technik stattfand. Zum Mittag gab es Essen Erbsensuppe mit Speck aus der Gulaschkanone der Kampfgruppe. Die über 400 Portionen waren schnell verteilt. Es war seit Jahren wieder einmal ein gelungenes Volksfest in Markendorf. In den Sommerferien übernahm die Wehr mehrmals die Lagerfeuerwache im Kinderferienlager des HO-Berlin. Dreimal im Jahr ´79 wurde die Wehr alarmmäßig durch vorgesetzte Dienststellen überprüft. Der Titel "Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr" wurde der Wehr am 08.06.1979 überreicht. Viermal ist die Wehr zu Löscheinsätzen ausgerückt, wobei die Ausrückzeit bei 3-5 Minuten lag. Ein gemeinsames sogenanntes "operativ-taktisches-Studium" der Wehren Fröhden und Markendorf an Schwerpunktobjekten beider Ortsteile wurde 1979 ebenfalls durchgeführt. Im Rechenschaftsbericht zu 1979 wurden wieder die schon bekannten "Sorgen" der Wehr den Vorgesetzten mitgeteilt.
Die Ausarbeitung der Pläne 1980 waren vorbereitet und zur Überprüfung der Wirkungsbereichsleitung vorgelegt. Das Jahr 1980 brachte für die Wehr schon am 09.01.1980 den ersten Wohnungsbrand in der Siedlung Markendorf. Leider ist die Wohnungsinhaberin zu Tode gekommen. Kernstück und Leitfaden des Wettbewerbes 1980 war der X. Parteitag, wobei sich die Aufgaben dem Vorjahr ähnelten. An zentralen Schulungen nahmen die Kameraden Schulze und Hönicke teil. Der im Januar durchgeführte Kameradschaftsabend in der Waldgaststätte war für alle trotz der zuvor aufgetretenen Querelen mit dem HO-Berlin ein Erfolg. Zwei Ödlandbrände im März waren schnell unter Kontrolle. Im Juli machte die Wehr einen Spreewaldausflug, der noch allen lange in guter Erinnerung blieb. Die zwei Flachspiegelbrunnen in Markendorf sind 1979/1980 wieder in Ordnung gebracht worden, jedoch durch den Wasserstand 7-9m nur begrenzt einsetzbar.
In der Wehrführung vollzog sich ein Führungswechsel. Die Kameradin Wäsch Edeltraud wurde Stellvertreterin für Kontrolle und Leiterin der Brandschutzgruppe. Der Kamerad Krähe wurde als Leiter der Brandschutzgruppe entlastet. So bestand die Wehrführung 1980 aus dem Wehrleiter Kamerad Hönicke, dem Stellvertreter für Einsatz, Aus- und Weiterbildung Kamerad Hinzpeter, der Stellvertreterin für Kontrolle die Kameradin Wäsch. Die Wehr hatte 32 Mitglieder. Gerätewart und leitender Maschinist war Kamerad Kurt Miegel. Weitere 6 Kameraden hatten den Maschinisten-Grundpass. Die Kameraden Herrmann Martin und Barth Gerhard waren "Helfer für Brandursachenermittlung" (BU-Helfer).
Die Ausarbeitung der Pläne für 1981 wurden im Dezember 1980 abgeschlossen und befürwortet. Der X. Parteitag wurde in der Wehr durch den Bürgermeister ausgewertet und neue "Höhepunkte" für 1981 unterbreitet. So wurde die Wahl 1981 als "Höhepunkt" für den Wettbewerb empfohlen. Verstärkte Kontrollen in öffentlichen Einrichtungen, sowie an Schwerpunktobjekten (Betriebseinrichtungen) waren 1981 durchzuführen.
Der Wehrleiter Kamerad Hönicke und Kamerad Schulze fungierten als Lehrbeauftragte bei der Ausbildung von Gruppenführern im Wirkungsbereich. Gemeinsame Übungen der Wehren Fröhden und Markendorf festigten die Zusammenarbeit. Die Frauenmannschaft der Wehr Fröhden, verstärkt durch Kameradinnen aus Markendorf, belegten beim Wettkampf im Kreis den 2. Platz.
In der "Mach mit" Bewegung wurden 1981 folgende Arbeiten von der FFw durchgeführt :
Durch verstärkte Alarmüberprüfungen bei den örtlichen Wehren wurde auch das Zusammenspiel durch das VPKA - Abt. Fw. und der Wirkungsbereichsleitung getestet. Durch praktische Zusammenarbeit sollten die Wehren behutsam zusammengeführt werden, mit dem Ziel eine Wehr mit einer Wehrleitung zu bilden. Jedoch die Sorgen mit dem Vorspanndienst, der Löschwasserversorgung und der Alarmierung besonders im OT Markendorf konnten auch 1981 nicht gelöst werden.
Aufbauend auf die guten Ergebnisse von 1981 wurde 1982 begonnen. Die Arbeitspläne und Wettbewerbspläne ähnelten denen wie zuvor. Am 9. Januar 1982 kam es zwischen Markendorf und Fröhden zu einem Zerreißen einer Starkstromfreileitung mit Kabelbrand (hinter dem Grundstück Winkelmann). Die Wehr sicherte die Gefahrenstelle ab, bis die Energiebehörde den Strom abschaltete. Am 17.01.1982 stürtzte ein Militärtankwagen der sowjetischen Armee um. Er wurde mit Hilfe von Kameraden und einem Forstfahrzeug wieder aufgerichtet und nach Heidehof gebracht. Für unseren Ort war kein größerer Schaden entstanden. Im Januar ´82 fand wieder ein gelungener Kameradschaftsabend in der Waldgaststätte statt. Es spielte die kleine Kapelle Theo Manthai und Horst Dümchen, wie schon seit 10 Jahren für die Wehr. Seit Einführung des Kurzlehrgangtages wurde auch 1982 der Schulungstag durchgeführt. 4 mal musste die Wehr zum Waldbrandeinsatz und erhielt dafür von der Forstwirtschaft eine Dankesurkunde mit Prämie. Das VPKA - Abt. Fw. und die Wirkungsbereichsleitung überprüften im April alarmmäßig die Wehr, damit wurde gleichzeitig die erste Verteidigung des Titels "Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr" vorgenommen.
In der "Mach mit" Bewegung wurde die Leichenhalle in Markendorf als Rohmauerwerk gebaut. Aus Spargründen wurde kein Ringanker bzw. schubsichere Dachauflage gebaut. Darum ist der Bau später durch Sparrenschub gerissen. Im Oktober 1982 schied der Kamerad Hinzpeter als stellvertretender Wehrleiter aus und der Kamerad Felgentreu Rainer wurde dazu berufen.
Im vorbeugenden Brandschutz sind den Wehrleitungen erweiterte Richtlinien unterbreitet worden. Alle Haushalte privater Art, sowie staatliche und halbstaatliche Gebäude (Genossenschaft) sind örtlich zu erfassen und durch die Brandschutzgruppen zu kontrollieren. Der Wettbewerb ist durch eine straffere Leitung zu führen. Das gesamte Neuererwesen ist verstärkt im Kampfprogramm aufzunehmen. Die gesamte Führungstätigkeit ist straffer zu handhaben. Die Wehrführung reagiert und hat mit der LPG (landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) die Benutzung der Werkstatt für Neuerertätigkeiten vereinbart. Im Grunde blieb es doch beim alten Trott.
Bei den Wettkämpfen auf Wirkungsbereichsebene belegte Markendorf den 1. Platz 1982. Auch im Jahr 1982 wurden die Probleme der Wehr nicht gelöst, wie im Rechenschaftsbericht wieder zum Ausdruck kam. Die Arbeitspläne waren mit Fröhden abgestimmt. Insgesamt wurden in Fröhden und Markendorf 266 Haushalte kontrolliert. Das Pionierhaus musste wieder renoviert und vor allem das Dach repariert werden. Dafür gab es aber keine Mittel und so wurde 1983 ein Klassenraum der nicht mehr genutzten alten Schule von Kameraden renoviert. Jetzt sollte die Feuerwehr einen "eigenen" Raum erhalten. 4 Waldentstehungsbrände wurden von den Kameraden schnell gelöscht. Im Wirkungsbereichswettkampf belegte Markendorf hinter Fröhden den 2. Platz, gleich mit Kloster Zinna. Im Kinderferienlager HO Berlin wurden Belehrungen bzw. Schulungen in Sachen Brandschutz durchgeführt. Die "Brandschutz-Eins" ein Wissenswettbewerb für Kinder im brandschutzgerechtem Verhalten brachte der Wehr viele Punkte im Wettbewerb. 1983 wollte die Wehrführung ältere Kameraden aus dem aktiven Dienst mit einer Ehrenurkunde der FFw Markendorf als Sonderdruck verabschieden. Ein Druck dieser Urkunde wurde beim Rat des Kreises beantragt. Dieser Antrag wurde bei der Abteilung Kultur mit der Begründung des Papiermangels abgelehnt. Es wurde aber empfohlen, eine formlose staatliche Urkunde zu kaufen, auf diese unsere Wünsche aufzuzeichnen und erneut einzureichen. Dieses wurde getan und die Musterurkunde (jetzt mit Staatswappen) eingereicht. Nach der Genehmigung durch den Rat des Kreises hatte die Druckerei Sonnenfeld aus Jüterbog die Urkunde gedruckt. So konnte die Wehrführung die Kameraden Felgentreu Günter, Schröder Walter, Neubauer Erwin und Bergemann Herbert als erste mit einer "Markendorfer Ehrenurkunde" in die Altersmitgliedschaft verabschieden. Die Kameraden Schröder und Bergemann waren seit 1938 Mitglied der FFw Markendorf.
Am 8. November 1983 fand ein Gespräch der Wehrleitung von Markendorf und Fröhden und anderen örtlichen Organisationen (Vereine) mit dem Bürgermeister statt. Hier ging es um das Sauberhalten und Gras mähen der Straßenränder der Gemeinde. Beide Wehrleiter lehnen diese vertraglich gebundene Arbeit für die Feuerwehr ab, da das Gras mähen absolut nichts mit der Feuerwehrarbeit zu tun hat. So ist das Jahr 1983 vergangen und hat der Wehr die Besonderheit einer "Markendorfer Ehrenurkunde", sowie erneut einen selbst renovierten Schulungsraum gebracht. Das sogenannte alte "Pionierhaus" wurde später von der Gemeinde als Wochenendhaus verkauft.
Zu Beginn 1984 hatte die Wehr 28 Mitglieder, davon 8 Frauen und 4 Altersmitglieder. Das Durchschnittsalter liegt bei 38 Jahre. Seit 1976 bis 1983/1984 wurde 4 Kameraden das Bestenabzeichen der FFw verliehen und 8 Kameraden haben eine Qualifizierungsspange erworben. Anfang 1984 ist Bürgermeister W. Menzel verstorben und im Februar unter großer Anteilnahme beider FFw in Fröhden beigesetzt worden. Drei Waldbrände und zwei Kohlenbrände löschten die Kameraden der Wehr 1984. Neuer Bürgermeister wurde Gen. Irene Moritz aus Fröhden. Im Mai musste wieder die Sicherheitsnachtwache im Wahllokal durch die FFw gestellt werden. Die FFw Grüna, Neuhof und Werder feierten 1984 ihre Bestehens-Jubiläen, zu denen unsere Wehr Glückwünsche überbrachte. Ansonsten verlief das Jahr 1984 wieder nach den üblichen Richtlinien. Weder in der Ausrüstung noch in der Struktur kam es zu Veränderungen. Ein paar Uniformen und Schutzkombis wurden angeschafft. Das Leben in der Wehr wurde somit von den Kameraden nach ihren Möglichkeiten selbst gestaltet. Im politisch gesellschaftlichen Leben richtete man sich so ein, dass man wenig auffielt. Die großen Sorgen wie Löschwasserbedarf usw. konnten sowieso nicht gelöst werden. In den jährlichen Rechenschaftsberichten wurde auf die Mängel hingewiesen. Die kreislichen Vorgesetzten nahmen es zur Kenntnis und jeder versuchte das Beste für die Belange des Brandschutzes nach seinen Möglichkeiten zu tun.
Die großen Veränderungen sollten vom Staat selbst kommen. Es war ja bei den Kampfgruppen und der Zivilverteidigung möglich. In der Feuerwehr fühlte man sich wie das fünfte Rad am Wagen. So hatte die Wehr 1985 29 Mitglieder, davon 9 Frauen. 7 Kameraden trugen das Bestenabzeichen. 12 Kameraden hatten eine Qualifizierungsspange erworben und ein Kamerad die Medaille für Verdienste im Brandschutz. Durch den ständig, fast gleichen Trott der Wettbewerbsvorgaben nahm die Dienstbeteiligung besonders bei den Versammlungen ab. Da es wieder einmal Schwierigkeiten mit den HO-Berlin Gaststättenbetrieb gab, wurde der Kameradschaftsabend in Riesdorf gefeiert. Das Schmelzhochwasser im Frühjahr 1985 forderte die Wehr zum Einsatz. Im Mai 1985 wurde der Wirkungsbereichsausscheid in Markendorf durchgeführt, an dem 8 Wehren teilnahmen. Den ersten Platz belegte Markendorf, den zweiten Platz die Wehren Fröhden und Kloster Zinna. Beim Kreisausscheid lagen die Markendorfer unter den ersten zehn Mannschaften. Waldbrandalarm gab es 1985 wenig, dafür wurde die Wehr oft durch Alarmübungen und den monatlichen Geräteübungen gefordert. 149 Haushalte wurden in den Wintermonaten kontrolliert. Bei den Dorf- und Volksfesten beteiligte sich die Wehr stets aktiv, sei es mit der Kegelbahn, Pfeilwurfspielen oder anderen Aktivitäten.
1986 wurde der Kameradschaftsabend wieder in Riesdorf gefeiert. In der Ausbildung wurde für alle Kameraden eine Breitenausbildung in erster Hilfe organisiert. Der Dreikampf als sportlicher Wettkampf wurde auch jährlich durchgeführt, jedoch waren 1986 weniger Kameraden dabei. Beim Wirkungsbereichsausscheid belegte Markendorf wieder den ersten Platz, Fröhden den zweiten und Altes Lager den dritten Platz. Beim Kreisausscheid gelang es den Kameraden nur unter den ersten 12 Mannschaften einen Platz zu erreichen. Die Nachtwache im Juni 1986 war beinahe wieder "normal". Viermal musste die Wehr zu Waldbränden ausrücken.
Über die jährlichen Solisammlungen, Schrottsammlungen und anderen Aktivitäten musste eigentlich nicht geschrieben werden. Diese Aktivitäten gehörten zum Alltag der Wehr im Rahmen des Wettbewerbes. 1987 hatte die Wehr 31 aktive Mitglieder, wovon ca. 20 bis 25 Kameraden stets dabei waren. Zehn Frauen arbeiteten vornehmlich im vorbeugenden Brandschutz. Es wurden 19 Qualifizierungsspangen, 9 Bestenabzeichen und 2 Verdienstmedaillen bisher vergeben, was die aktive Mitarbeit der meisten Kameraden ausdrückte. Im Februar 1987 wurde wieder Hochwasseralarm in beiden Ortsteilen der Gemeinde gegeben, wiederholt im März 1987. So stark wie 1987 floss es schon lange nicht mehr. Schäden in Fröhden und Markendorf blieben nicht aus. Ebenfalls im März kam es zu einem Brand eines sowjetischen Militärkraftwagen, der Kofferaufbau brannte. Da das Wasser fehlte, wurde das Feuer mit Schnee und Sand gelöscht. Alarmmäßige Überprüfungen fanden jährlich durch Mitarbeiter der Wirkungsbereichsleitung statt. Beim Kreisausscheid belegte die Wehr Markendorf den 14. Platz. Durch mehrere Brände am Rande des Militärgebietes bzw. der F115 wurde die Wehr alarmiert.
Im kameradschaftlichen Leben fanden auch 1987 der Kameradschaftsabend, ein Grillabend, die Frauentagsfeier und das Dorf- und Volksfest statt. Hierbei verlebten die Kameraden schöne Stunden. Die hierfür benötigten Finanzen mussten alle selbst erarbeitet werden, was wiederum kameradschaftliche Arbeitseinsätze erforderte.
1988 hatte die Wehr 22 aktive männliche und 10 weibliche Mitglieder, sowie 5 Altersmitglieder. 21 Mitglieder haben in diesem Jahr die Qualifizierungsspange errungen. An 10 Kameraden und Kameradinnen wurde das Bestenabzeichen der Feuerwehr verliehen. Außerdem wurden 2 Medallien für Verdienste im Brandschutz verliehen.
Die Arbeit in der Wehr prägten hauptsächlich die Kriterien des Wettbewerbs, sei es die sportlichen Disziplinen, die Arbeitseinsätze oder die Soliaktionen. Bei allen Aktionen und Versammlungen spielte auch die politische Staatspolitik eine Rolle und musste mit eingeflochten werden. Zumindest musste dieses auf den Abrechnungsbögen aufgeführt werden. Der reine Brandschutz bzw. Feuerlöschschutz wurde auf die geringen örtlichen Möglichkeiten abgestuft. Der vorbeugende Brandschutz mit seinen Kontrollen und Vorträgen, sowie Gesprächen, war ein Hauptanliegen der Wehr Markendorf. Löschen auf sowjetischen Militärgelände war für die FFw Markendorf nur mit Sondergenehmigung erlaubt. Die Gefahr des Übergreifen der Brände auf nicht militärischem Gelände von Markendorf war sehr groß. Darum war die Wehr besonders wachsam bei "Platzbränden", um das Dorf vor Bränden zu schützen.
1988 wurde zum vierten Mal der Titel " Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr" verteidigt.
Neue Sirenenalarmzeichen für Brandeinsätze wurden eingeführt; eine Minute Dauerton. Dieses konnte sich aber nicht durchsetzen und so lief teilweise einiges bei Alarm durcheinander.
Zu einem Kohlebrand im Keller in der Waldsiedlung wurde die Wehr am 28.06.1988 alarmiert. Ein Sturmschaden auf der F115 wurde durch Kameraden von der Forst und unserer FFw beseitigt.
Das Jahr 1989 wurde von den Tätigkeiten zum 60jährigen Bestehen der Wehr Markendorf geprägt. Die Wehrführung blieb dieselbe, auch die Mitgliedszahl der Wehr. 25 Kameraden haben die Qualifizierungsspange erworben, 11 Kameraden wurden mit dem Bestenabzeichen und 2 Kameraden mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet. Zwei Waldbrandeinsätze waren 1989 notwendig.
Das 60jährige Bestehen sollte diesmal in Markendorf gefeiert werden. Die Vorbereitungen dazu liefen. Es wurden beschriftete Erinnerungsteller, Bierkrüge und Kugelschreiber als Souvenirs angefertigt. Die Festsitzung fand diesmal in der Waldgaststätte statt, die alle Räume zur Verfügung stellte. Der praktische Teil an diesem Samstag sollte auf dem großen, freien Platz vor der Gaststätte stattfinden. Vorführungen alter und neuer Technik, Kinderwettkämpfe mit Kübelspritzen und vieles mehr. Zuvor wurde ein Festappell auf dem ehemaligen Kleinbahnhof an der F115 durchgeführt. Die Wehren Kloster Zinna und Markendorf zeigten Vorführungen mit Handdruckspritzen, Fröhden mit der Anhängetechnik und die Jüterboger mit TLF. Es wurde ein großer Tag im Leben der Wehr, sowie ein Volksfest für den Ort. Souvenirs von der 60. Jahrfeier wollten auch Feuerwehrhistoriker und Souvenirsammler von Eberswalde bis Sehma/Erzgebirge haben.
Im November erfolgte die Wende, die gewaltfreie Revolution in der DDR. Die Grenzen nach Westberlin und Westdeutschland wurden geöffnet. Das vermutete Chaos blieb aus. Es wurde erst einmal sehr ruhig mit allen Weisungen und Vorgaben, mit der Umstrukturierung und Erneuerung des Staatswesens und seiner Behörden. In der ersten Zeit wurde auch für die Wehrführung der Weg freier. Als einer der ersten Schritte hat die Wehrführung noch 1989 einen Brief an das Ministerium des Innern mit all den Sorgen der Kameraden der Wehr und den Problemen der Gemeinde, aus der Sicht der Wehr, geschrieben. Die jahrzehntelangen nicht beantworteten Eingaben und Beschwerden wurden auf dem kürzesten Weg an den neuen Minister geschrieben. Der Stillstand der Feuerwehren im dörflichen Bereich sollte aufgebrochen werden. Die Wehrführung war der Meinung, die kreislich Verantwortlichen sollten von "oben" her zur Lösung der Probleme gezwungen werden. Der 1989 in der gesamten DDR neu eingeschlagene Weg hat am Jahresende auch die Wehr Markendorf erfasst. Erst einmal ging der Weg der Feuerwehren ins Ungewisse. Nicht alle Kameraden wollten noch mitziehen. Die Wehrführung war sich aber einig, das Wichtigste war, die "Truppe" zusammenzuhalten und so wurde ein "örtlich eigener" Weg eingeschlagen. Nach dem jahrzehntelangen vorgegebenen Weg, nun erst einmal die Kameraden an die Wehr binden. Man war sich einig, die Belange der Wehr müssen massiver an die vorgesetzten Dienststellen gereicht werden. Der neue veränderte Weg wird 1990 eingeschlagen. Die Gemeinde ist Träger des Brandschutzes und muss ihre Verantwortung alle Kameraden spüren lassen durch mehr Interesse für die örtliche Feuerwehr. Die Wehr ist trotz aller Sorgen auch in der Wendezeit stabil geblieben. Im Rechenschaftsbericht zu 1989 steht zum Schluss: "In Zukunft wird also mehr als bisher die Arbeit des örtlichen Rates (örtlicher Brandschutzverantwortliche) mit seiner Wehr im Mittelpunkt des Leistungsvergleiches stehen." "Jedes Mitglied der Gemeindevertretung (Träger des Brandschutzes) sollte sich bewusst sein, dass er der eigentliche Verantwortliche für den örtlichen Brandschutz ist." Auch das Ministerium hat geantwortet und versprochen, einen Vertreter der bezirklichen Verantwortung zur Klärung nach Markendorf zu schicken. Doch dies im nächsten Abschnitt, dem Zeitraum 1990 bis 1999.